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Sonntag, 21. September 2008, 02:24

Übersetzung - Einige grundsätzliche Anmerkungen

Grundsätzliches bei der Übersetzung Teil 1

Einzelne Wörter übersetzen kann eigentlich jeder. Aus mehreren Wörtern bestehende Sätze zu übersetzen schaffen auch noch einige. Einen ganzen Text in einem bestimmten Kontext zu übersetzen ist jedoch eine Knochenarbeit.

Nun, woher weiß ich das?
Nur soviel: Ich habe lange Zeit vom Übersetzen gelebt, es war also meine Profession.
Meine Arbeit war zwar mit vielen und voneinander verschiedenen Themen verbunden, aber nie mit der Übersetzung von Filmen. Bücher ja, aber keine Filme. So war ich einigermaßen überrascht, als ich meine erste Filmübersetzung machte, wie wenig Dialog in so einem Film ist. Jedenfalls bezogen auf die Filmlänge. Nun, kein Wunder auch, schließlich ist Film ein visuelles Medium und kein Buch.

Ich werde an dieser Stelle nicht explizit auf die Übersetzung von Filmen eingehen. Vielmehr werde ich einige grundsätzliche Dinge beim Übersetzen anreißen, die aber durchaus auch beim Übersetzen von Filmen von Belang sind.

Zunächst braucht man natürlich gute Sprachkenntnisse in mindestens zwei Sprachen. Nur theoretische Sprachkenntnisse werden einem nicht lange helfen. Erst mit dem Verständnis für die Kultur der jeweiligen Sprache kann man eine gute und authentische Übersetzung machen. Natürlich braucht man auch gute Wörterbücher, die weit verbreitet sind und als Referenzquellen dienen. Wer meint, er braucht kein Wörterbuch, ist ein miserabler Übersetzer.

Je nachdem, was man übersetzt, muss man sich mit der der Sache eigener Sprache auseinander setzen. Auch wenn dieselben Wörter benutzt werden, können sie im Zusammenhang mit Medizin, Wissenschaft, Umgangssprache oder einer Gebrauchsanweisung für ein elektrisches Gerät eine andere Bedeutung haben. Wer hat nicht schon mal über eine Gebrauchsanleitung „Made in China“ gelacht?

Genau dieses Gelächter kann eine schlechte Übersetzung bei einem Engländer oder Amerikaner auslösen, um mal das Thema auf Übersetzung von Filmen zu beziehen.

Da die meisten hier mit der Materie so ziemlich nur mit Filmen in Berührung kommen, will ich meine Beispiele auch aus Filmen bzw. Serien beziehen.

Nehmen wir zuerst die Comedys.

Eigentlich ist es unmöglich, eine Comedy als Untertitel zu übersetzen. Sicher, klar kann man übersetzen aber man wird niemals den gesamten Kontext erwischen, weil Comedy nur in der Sprache selbst komisch wird. Der Gag liegt meistens in der Aussprache und der Melodie der Sprache. Wir in Deutschland sind in der glücklichen Lage, dass hier eine regelrechte Synchroniser-Kunst entstanden ist und großartige deutsche Schauspieler den meist amerikanischen Comedys echtes Leben einhauchen. Wegen dieses Problems sind US-Comedys außerhalb des englischsprachigen Raums nicht so weit verbreitet wie beispielsweise Krimis. Außerdem haben Comedys enorm viel Dialog. Logisch, sie lebt ja davon und nicht von Action.

Jetzt nehmen wir als Beispiel die Serie 24 (Twentyfour) .
Erst beim Übersetzen der Dialoge merkt man, wie einfach die ganze Serie gestrickt ist. Wären da nicht die bombastischen Kulissen und Helikopter und computergenerierte Explosionen, rein vom Dialog her wäre die Serie sehr arm. Die Dialoge sind unkompliziert und leicht zu verstehen, weil sie aus lauter Klischees bestehen, die wir schon hunderte Male gehört haben. So ist das wohl auch beabsichtigt, schließlich ist es eine reine Action-Serie. Aber die Dialoge, die ein so guter Schauspieler wie Kiefer Sutherland da als Jack Bauer von sich gibt, sind nicht tiefgründiger als die eines Arnold Schwarzeneggers in seinen typischen Filmen. Es ist erst Sutherland, der den mäßigen Dialogen mit seinem Spiel eine gewisse Tiefe gibt.

Um 24 zu übersetzen muss man das wissen. Denn, wenn man die holprigen Dialoge, die manchmal zusammenhanglos zu springen scheinen, ins Deutsche authentisch übersetzen will, muss man sich zunächst einmal den Film anschauen. Dann muss man für die jeweiligen Szenen in der Übersetzung solche deutsche Begriffe finden, die dem Kontext im Original am nächsten kommen. Mit Kontext meine ich die jeweilige Situation in der Szene und in welchem Zusammenhang die Wörter gesprochen werden. Nur so kann man erkennen, ob der Dialog zynisch, romantisch oder sonstwie gemeint ist. Deshalb ist eine wörtliche Übersetzung nicht immer sinnvoll, weil bestimmte Begriffe in Englisch uns einfach nicht bekannt sind oder wir ihre umgangssprachliche Bedeutung nicht kennen. Wörtliche Übersetzung ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass der Inhalt und die Message im Text möglichst unverfälscht und authentisch rüberkommen.

Beispiel: In 24 und anderen Krimiserien kommt häufig der englische Begriff „First Responder“ vor. Damit ist eine Person gemeint, die an einem Ereignisort zuerst da war und die erste Benachrichtigung gemacht hat.

Nun gibt es im deutschen so was gar nicht. So habe ich dafür schon mal „Unsere Kundschafter“, „Aufklärer“, „Der Wachmann, der das gemeldet hat“ gelesen und gehört. Bei solchen Sachen muss man als Übersetzer Fantasie haben und dem Kontext entsprechend ein deutsches Wort bzw. einen Begriff dafür finden.

Ein anderer Begriff wie „Copy that“ bedeutet nicht etwa fotokopieren. Es hat vielmehr was mit „kapieren“ zu tun. Es heißt schlichtweg „(Ich habe) Verstanden“

Noch etwas, was uns so fremd ist: „Can you read me?“ Meistens wird das in Szenen mit Funkgeräten verwendet und soll NICHT bedeuten, „Kannst du mich lesen?“

Wir würden sagen: „Kannst du mich hören?“ oder „Hörst du mich?“

Ende Teil 1

2

Sonntag, 21. September 2008, 02:25

Teil 2

Damit bin ich auch schon bei der Bedeutung der Kenntnisse über die Kultur der jeweiligen Sprache. Je besser man sie kennt, desto besser wird die Übersetzung. Kennt man sie nicht gut genug, hat man eine Übersetzung, die wie aus der Retorte kommt. Deshalb gibt es auch kein einziges Übersetzungsprogramm, das auch nur annähernd befriedigend arbeitet.

In die gleiche Kategorie wie 24 fallen auch so beliebte Serien wie Stargate, Terminator und andere actionreiche Serien. Die sind relativ leicht zu übersetzen, weil die Bilder für sich sprechen und der Dialog nur eine ergänzende Funktion in der Geschichte hat.

Will man aber Desperate Housewives (DH) oder CSI übersetzen, sieht die Sache schon anders aus. DH lebt von den Dialogen und der dieser innewohnenden Ironie und dem Zynismus. Es sind harmlos klingende aber in Wirklichkeit sehr bissige und jeden von uns auf irgendeine Weise entlarvende Dialoge in DH. Es sind sehr intelligente Dialoge in DH, die zu übersetzen auch ein Stück Gespür für Ironie verlangt. Ironie und Zynismus ergeben in der Regel die Satire und eine Satire verpasst andauernd Nadelstiche. Diese Nadelstiche ins Deutsch zu übersetzen, verlangt wirklich viel Talent. Darüber hinaus muss man die zwischenmenschliche Beziehungskiste kennen und verstehen. Deshalb Hut ab vor den Leuten, die DH übersetzen und Verneigung vor den Synchronsprechern der Serie.

CSI ist wohl einer der am seltensten übersetzten Serien.

Das ist einfach zu erklären. Die meisten haben überhaupt keine Ahnung von der Materie, sprich der Forensik, um die Begriffe dort richtig in Deutsch zu übersetzen. Ich persönlich schaue mir CSI lieber mit original englischen Untertiteln an. Mit Untertiteln deshalb, weil ein ungeschultes Ohr auch mit guten Englischkenntnissen die relativ komplizierte Materie nicht auf Anhieb versteht. Deutsche Übersetzungen von CSI-Folgen haben bei mir das Gefühl aufkommen lassen, als würde ich im richtigen Film aber mit falschem Ton sitzen. Am einfachsten von den drei CSI-Serien ist wohl noch CSI-Miami zu übersetzen. Im Vergleich zu den anderen zwei CSI-Serien ist CSI-Miami vom Dialog her einfacher gestrickt und sehr auf die Figur des Horatio Caine fokussiert; und Horatio kann man sehr gut in Deutsch übersetzen, weil die Dialoge ziemlich einfach sind und David Caruso in jedes Wort mit seinem Spiel Leben einhaucht und unterstreicht. Die Miami-Leute haben nicht soviel Laborsprache wie die New Yorker oder die Helden aus Las Vegas. Um aber einen Gil Grissom von CSI richtig zu übersetzen, muss man die Ironie in seiner Rollensprache verstehen und gut rüberbringen. Ohne ein gewisses Gespür des Übersetzers dafür geht das nicht. Es geht schon, aber es liest sich halt wie aus der Retorte.
CSI ist ein gutes Beispiel dafür, was ein guter Übersetzer so alles mitbringen muss, um authentisch zu übersetzen. Dort ist Verzweiflung, Lüge, Wissenschaft, zwischenmenschliche Beziehungen etc. In CSI wird von allem was geboten, weshalb die Serie ja sehr beliebt ist.

Die nur oberflächlich angerissenen Punkte sind bei jeder Art von Übersetzung wichtig. Man braucht in der Tat eine gewisse Sprachgewandtheit und viel Allgemeinwissen, um ein guter Übersetzer zu sein. Das gute als Übersetzer ist, man lernt unheimlich viel bei der Arbeit und lernt Themengebiete kennen, mit denen man im Alltag sonst nie zusammen kommen würde.

Ach, ja.
Das beinahe wichtigste hätte ich beinahe vergessen (Wäre eine schlechte Übersetzung gewesen mit zwei mal „beinahe“ in einem Satz).
Wenn die Übersetzung fertig ist, sollte man sie mindestens zwei Mal durchlesen und auf innere Stimmigkeit und Textfluss hin überprüfen. Da meist Abschnitt für Abschnitt übersetzt wird, kann leicht der Zusammenhang verloren gehen und für einen einzigen Begriff mehrere Übersetzungsvarianten benutzt worden sein können. Wenn man nämlich für einen Begriff einen aus vielen Möglichen ausgewählt hat, dann muss man auch dabei bleiben.
Erst wenn der Übersetzer sein eigenes Werk kritisch betrachtet, ist er ein guter Übersetzer. Ich gehe sogar weiter und behaupte, meine besten Übersetzungen sind solche, die ich später gar nicht als meine eigenen erkenne, jedenfalls nicht auf Anhieb. Das bedeutet nämlich, dass in der Übersetzung nichts oder sehr wenig von mir selbst drin ist. Bei solchen Übersetzungen sprechen die Protagonisten und nicht der Übersetzer, der eine eigene und ganz andere Sprache hat. Ich übersetze nicht so, wie ich einen Satz sagen würde sondern, versuche den Satz des Akteurs so authentisch wie möglich wiederzugeben.

Und zu guter zuletzt sei gesagt, dass Übersetzen sehr zeitaufwendig ist. Die Übersetzungen hier im Board sind freiwillig und umsonst geleistete Dienste und kein Übersetzer kann sich 100% ig hineinknien. Übersetzer für DVD´s oder andere Medien werden bezahlt und haben die Zeit für ihre Arbeit. Unsere Leute hier müssen das neben ihrer Arbeit in ihrer Freizeit machen. Deshalb sollten wir über einige Schwachpunkte geflissentlich hinwegsehen und diesen Leuten danken.

Wer bis hier gelesen hat, dem sei mein Dank gewiss und er wird die eine oder andere Erkenntnis gewonnen haben..
Die prägnanteste Übersetzung, die mir untergekommen ist:

Englisch: „He is driving me nuts“
Deutsch: „Er fährt mich Nüsse“

Ohne Scherz.

Gruss

Djeddal

3

Montag, 22. September 2008, 11:38

RE: Teil 2

Und zu guter zuletzt sei gesagt, dass Übersetzen sehr zeitaufwendig ist. Die Übersetzungen hier im Board sind freiwillig und umsonst geleistete Dienste und kein Übersetzer kann sich 100% ig hineinknien. Übersetzer für DVD´s oder andere Medien werden bezahlt und haben die Zeit für ihre Arbeit. Unsere Leute hier müssen das neben ihrer Arbeit in ihrer Freizeit machen. Deshalb sollten wir über einige Schwachpunkte geflissentlich hinwegsehen und diesen Leuten danken.

Als erstes vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Ich habe ihn mit Interesse gelesen.
Wie du selber oben sagst, erstellen die Leute hier aber keine professionellen Untertitel und deshalb sollte man sich auch
nicht verrückt machen lassen, wenn einem mal über die Eier gefahren wird. ;) :D

4

Montag, 22. September 2008, 15:46

Schöner Text :thumbup: . Durch das lesen wächst nur meine Hochachtung vor Schnellsubbern wie Willow oder Randall (vor den anderen natürlich auch ;)).
Djeddal: Warum übersetzt du nicht eine Serie oder hilfst bei einer; du scheinst ja richtig Ahnung von der Materie zu haben.
Der kurioseste Übersetzungsfehler, der mir untergekommen ist, war übrigens: Summa Sperma Laude...
Achja: Irgendwelche Leute hatten auch bei WANTED "I watch" mit "Ich Armbanduhr" übersetzt. jonny

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Jonny666« (22. September 2008, 19:12)


5

Montag, 22. September 2008, 16:37

RE: Teil 2


Englisch: „He is driving me nuts“
Deutsch: „Er fährt mich Nüsse“
Hehe, der ist gut, klasse Beitrag übrigens.

Keine Panik: Es kommt immer noch schlimmer als man denkt.
"Sparsamkeit armen Leuten zu empfehlen, das scheint mir ebenso lächerlich wie beleidigend. Es ist, als ob man einem Verhungernden riete, weniger zu essen."
Oscar Wilde

We don't always know the people we fuck, do we?

Jedwede Form von Extremismus ist zu verdammen.

"You are disgusting" - "Yes, i am a lawyer"

We did it when we were young

6

Sonntag, 28. September 2008, 22:39

Kontext ist alles, und nichts :D !

Ich bin ja ein Verfechter des "möglichst nahe am Original"-Übersetzers. Das verlangt in der Regel einen großen deutsche Sprachschatz, da viele Worte sich doch ähneln, soll heißen, dass englische Ausdrücke oft auch als deutsche Ausdrücke existieren. Deswegen versuche ich meistens, die gleichen Begriff zu benutzen (Beispiel: "collaborate with the enemy" => "kollaboriert mit dem Feind"). Dadurch bleibt ein gewisser Anspruch an den deutschen Sprachschatz erhalten und der Untertitel wirkt gegenüber dem gesprochenen Englisch nicht so holprig (möglich wäre ja auch: "arbeitete mit dem Feind zusammen").

In meinen Augen wird bei Kontext zu viel interpretiert (und sogar manchmal falsch), deswegen ist Kontext-Übersetzung oft etwas holpriger und oft etwas anfälliger für Fehler. Aus diesem Grunde versuche ich Kontext-Übersetzungen nur da, wo es wirklich nicht anders geht, z.B. bei feststehender Sprachkonstrukte (Funkverkehr, medizinische/naturwissenschaftliche Fachausdrücke etc.).

Herbert001

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7

Sonntag, 28. September 2008, 22:54

deswegen ist Kontext-Übersetzung oft etwas holpriger und oft etwas anfälliger für Fehler.
Hi,
da ist es schon wieder passiert, zwei Leute und zwei verschiedene Meinungen *gg*
Ich muß zugestehen, daß die 'Fehleranfälligkeit' durchaus gegeben ist, aber holperig kann ich nicht so unterschreiben.
Es kommt sehr viel 'natürlicher' rüber, wenn man sich nicht so strikt an die Vokabeln hält, doch die eigentliche Aussage
trotzdem erhalten bleibt.

cYa
TVF *11/05 » † 07/08
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SubOptimal

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8

Sonntag, 28. September 2008, 23:11

Es kommt sehr viel 'natürlicher' rüber, wenn man sich nicht so strikt an die Vokabeln hält, doch die eigentliche Aussage
trotzdem erhalten bleibt.
Finde ich auch. Vor allem wenn man bedenkt, dass es der Nutzer ja lesen muss. Denn

Zitat von »Geysir«

Das verlangt in der Regel einen großen deutsche Sprachschatz
Der ist beim Zuschauer nicht unbedingt vorhanden. Gerade beim Lesen wird aber viel mit dem aktiven Wortschatz abgeglichen. Der heutige englischsprachige Wortschatz hat einen immens hohen Anteil an Wörtern lateinischen Ursprungs. Sicherlich gibt es für viele davon deutsche Äquivalente. ;)

Diese sind aber oft nicht Bestandteil des "täglichen" Wortschatzes. Damit muss der "Leser" tatsächlich lesen, während er bei vertrauten Ausdrücken viel mehr "am Stück" erfassen kann. Bei gesprochener Sprache würde ich vielleicht auch lieber näher am Original bleiben, aber bei Subs hänge ich doch eher der Kontext-Variante an. Untertitel sind schon anstrengend genug, das muss man IMHO nicht auch noch mit "seltenen" Wörtern würzen. ;)
Perfektion bedeutet Stagnation.

9

Montag, 29. September 2008, 08:52

Wieder Kontext

Der Kontext ist natürlich nicht alles aber um den roten Faden in der Story nicht zu verlieren, ist er immens wichtig.

Der sub sollte mit einem Blick erfassbar und verdaulich sein. Sonst hat man zwar eine schöne Geschichte gelesen aber nix gesehen. Ist mir mit schlechten Bollywood-Subs schon passiert.

Der beste Sub ist meiner Meinung der, wo der Zuschauer den Film verstanden hat und dabei nicht das Bedürfnis hatte, ein Wörterbuch aufzuschlagen.

10

Montag, 29. September 2008, 10:40

RE: Wieder Kontext

Der beste Sub ist meiner Meinung der, wo der Zuschauer den Film verstanden hat und dabei nicht das Bedürfnis hatte, ein Wörterbuch aufzuschlagen.
Nope, das ist nicht zwangsläufig richtig, denn diesen Punkt kann ein Übersetzer aber nur bedingt beeinflussen.
Wenn eine Serie bewusst Fachtermini verwendet, dann sollte der Übersetzer die nicht "vereinfachen".
Es kommt eben auf den Kontext an. :D

11

Sonntag, 3. Mai 2009, 21:00

Sehr gut geschrieben und danke für die Tipps.

Mir ist aufgefallen, dass ich auch schon oft auf solche Dinge aufmerksam geworden bin. Ich selbst mache nun meine ersten Arbeiten. Da ist mir schon aufgefallen, wie zeitaufwendig alles ist und dass es schwierig ist, die schlüssige Übersetzung zu finden.
Da bei meiner Serie sehr viel medizinische Begriffe auftauchen, ist es oft schwer für mich. Bin ja kein Doktor. So habe ich auch schon Blödsinn geschrieben.
Zum Beispiel stand mal der Begriff "vaccum Cleaner" im Dialog. Nun, in meinem Wörterbuch stand Staubsauger!!! Ich habe zwei Mal hin geschaut und dann gelacht. Denn dieser Wort passt nun ja wirklich nicht. Für mich bedeutet es dann einfach Sauger! So habe ich es genommen, sie mussten das Blut absaugen, um wieder freies Blickfeld zu haben. In dem Sinn wurde es ja benutzt.

Hoffe es geht damit, ich kann mir aber vorstellen, dass es noch einen Fachbegriff gibt, aber den kenne ich nicht und so benutzte ich halt ein einfaches Wort.

12

Sonntag, 3. Mai 2009, 21:32

Hehe, ich sehe gerade die Ärzte während einer OP mit dem Staubsauger hantieren.
"Schwester, den Staubsauger!"

Aber das ist ein sehr schönes Beispiel dafür, dass man sich beim Übersetzen nie ganz sicher sein sollte.
Ich finde die Übersetzung übrigens gut gelungen.

Was ich mit Fachbegriffen meinte, war z.B. so etwas:

Autoerotic Asphyxiation = Autoerotische Asphyxiation

Und eher nicht:

Autoerotischer Erstickungstod

Doctor Who S02E06 - The Crusade E01 ... Aus Gründen auf Eis. ;(

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