Unglaublich was ihr für eine Energie in eure Antworten reinsteckt nur um euren Senf abzulassen. Jeder empfindet die Serie nunmal anderst, es gibt keine "Universalantwort" und niemand hat im klassischen Sinne Recht! Also
spart euch die Kraft, seid lieber froh in diesem Forum/Thread Interessensgleichgesinnte zu treffen, mit denen man über die Folgen usw. diskutieren kann, aber bitte erörtert doch nicht wieder und wieder die Serienstruktur/Charaktere, die dem einen nunmal mehr, dem andern weniger gefallen!
Klar hat die Serie so ihr Problemchen aber darüber kann ich persönlich ohne Schwierigkeiten hinwegesehen.
Für mich sieht es ganz klar wie folgt aus:
Staffel1: Eine clevere, durchdachte und für ein breites Publikum ansprechende Serie wird kreiert, deren Handlung sich immer mehr verdichtet (Charaktere werden eingeführt, ...), der Protagonist (Scofield) hat es zunehmend schwieriger seinen "perfekten" Plan reibungslos durchzuführen, wodurch alles immer komplexer wird. Schließlich ein tolles Ende, das auf mehr hoffen lässt.
Staffel2: Endlich raus aus dem Knast, nun gilt es die "Tücken des Alltags" zu meistern
Die Gruppe zersplittert sich langsam, Einzelnschicksale werden bedeutungsvoller, der Zuschauer beginnt, Bindungen zu seinen Lieblingscharakteren aufzubauen, die nun immer vielschichtiger werden (Der Charakter T-Bag erlangt z.B. ungemein "Tiefe" und wird so für viele "sympathisch"). Zudem findet Scofield in Mahone einen würdigen Gegner, es entsteht ein kleines Psychoduell, insgesamt kann die Staffel trotz Längen überzeugen.
Staffel3: Wieder ein neuer Standort, wo sich die Charaktere durchschlagen müssen, diesmal ist Scofield der Häftling, Lincoln frei. Vertauschte Rollen und damit wieder viel Potenzial, das die Staffel auch entfaltet. Durch den Autorenstreik gezwungenermaßen extrem gekürzt, gewinnt die 3. Staffel schnell an viel Fahrt und die Handlung wird zügig vorangetrieben (sehr gut, da S02 einige Längen hatte). Es bildet sich wieder eine Ausbruchscrew (viele Parallelen zu S01), insgesamt kann die Staffel zwar überzeugen, die ersten "Logiklöcher" klaffen jedoch auf (Sara, die in S01 + S02 einen wichtigen Part inne hatte wird plötzlich rausgenommen, Whistler's Birdbook und sein Verstecken in der Kanalisation wirken ein wenig schlecht durchdacht, das Fundement der dritten Staffel ist allg. relativ wacklig).
Staffel4: Nun also das letzte Kapitel der PB-Saga. Ein verheißungsvoller Anfang (Scylla wird in die Geschichte eingeführt), die Serie verwendet viele Heist-Elemente und erinnert so recht viel an Einbruchsfilme (O11, Bank Job, Italian Job), was die Staffel auch bis zu einem gewissen Grad interessant und spannend macht. Dann der Super-Gau: Don Self beansprucht Scylla für sich, die Story wendet sich total und jetzt fängt die Kacke richtig zu dampfen an. Erst mit der heutigen Folge sehe ich wieder einen Aufwärtstrend. Die Storywriter scheinen ihre Mühe gehabt zu haben nochmal ein komplett neues Thema überhaupt zu finden. Die Geschichte mit der Mutter scheint wirklich das allerallerletzte Ass im Ärmel der Macher zu sein. Alles andere wirkt ausgeluscht und deplaziert, der Scylla-Plot scheint einfach nur bis E16 gestreckt worden zu sein um einen volle Staffel zu füllen. Mir persönlich fiel es schwierig, die Serie zwischen E08 (ungefähr) und E16 zu genießen, Don Self ging mir einfach nur auf den Wecker und das ewige Hick-Hack mit Scylla war - meiner Meinung nach - großteils schlecht und langweilig, dennoch gab es auch leichte Höhen (Mahones Flucht --> Wiedersehen mit Wheeler und Lang, T-Bag gewinnt ungemein an Komplexität und Sympathie durch sein neues "Ich" Cole Pfeiffer, ...).
Fazit: Liebe Leute, jede Serie hat ihre Facetten und damit enstehende Probleme, die manchen sehr negativ aufstossen können. OC California schwächelt ab Staffel 3, Lost Staffel 4 hat derbe Schwächen und ein löchrigen Plot, Heroes' Erfolgskurs kommt auch spätestens in Staffel 3 zum Stillstand,... Nur die wenigsten "ernsthaften" Serien (keine Comedy/Sitcoms) können viele Staffeln durchweg überzeugen!
Seid doch einfach friedlich und geniesst die letzten PB Folgen. Ich für meinen Teil sehe dem Ende schon mit Wehmut entgegen
Mfg
Horst