Die schockierende Geschichte hinter dem großen Tod am gestrigen Abend
7. April 2009, 5:20 Uhr | von Michael Ausiello (übersetzt von Schoker)
Originaltext:
'House' exclusive: The shocking story behind last night's big death
Höchste Aufmerksamkeit - Spoileralarm!
Wenn Sie die gestrige Folge von "Dr. House" [S05E20, d. Red.] nicht gesehen haben, dann lesen Sie bloß nicht weiter. Alle anderen dürfen ab hier rauf- und runterlesen.
Hier nun die sechs Fakten, die sie vorher über die gestrige Folge "Dr. House" wissen sollten:
- Ja, Kutner war das Opfer meines angekündigten Selbstmordes.
- Nein, sein Tod war kein Hirngespinst in House' durch Vicodin gestörtem Gehirn.
- Ja, Kal Penn hat die Serie endgültig verlassen.
- Nein, er wurde nicht gefeuert, er hat darum gebeten. (Und warten Sie erst einmal, bis Sie wissen, wohin er geht.)
- Ja, das war das katastrophale Ereignis, auf das uns selbst Hugh Laurie neugierig gemacht hat.
- Ja, das Trio hinter diesem harten Schicksalsschlag - die leitendenProduzenten David Shore und Katie Jacobs, wie auch Kal Penn selbst - haben exklusiv mit mir über diese überraschende Geschichte hinter Penns Ausstieg gesprochen, genauso wie über die Entscheidung den scheinbar ausgeglichenen Kutner, sich selbst das Leben nehmen zu lassen und ob die Tragödie House - Cuddy und Cameron - Chase näher zusammen schweißt oder weiter auseinander treibt ...
Teil I: Kal Penn
Ausiello: Ich habe gehört, dass es Ihre Entscheidung war "Dr. House" zu verlassen. Stimmt das?
Kal Penn: Ja. Ich habe mich unglaublich geehrt gefühlt, als ich vor ein paar Monaten die Möglichkeit bekommen habe, im "Weißen Haus" zu arbeiten. Ich habe den Präsidenten und ein Teil des Teams während des Wahlkampfs kennengelernt und habe mein Interesse bekundet dort zu arbeiten und jetzt werde ich das Büro für Öffentlichkeitsarbeit leiten. Man steht in Kontakt zur amerikanischen Öffentlichkeit und zu verschiedenen Organisationen. Im Grunde genommen ist es die Eingangstür in das "Weiße Haus". Dort verschwindet die klare Grenze zwischen Allgemeinheit und dem "Weißen Haus", welche wir meist als rotes Absperrband vorfinden. Es ähnelt stark der Arbeit, die ich
während des Wahlkampfs gemacht habe.
Ausiello: Werden Sie eigentlich auch im "Weißen Haus" arbeiten?
Penn: Dieses spezielle Büro ist im Exekutivgebäude. Das "Weiße Haus" hat zwei Gebäude, das eigentliche "Weiße Haus" und ein altes Gebäude der Navy, dass auch als "Old Executive Office" - Altes Exekutivgebäude - bezeichnet wird.
Ausiello: Werden Sie dort so lange sein, wie Obama an der Macht ist?
Penn: Viele Sachen sind noch ungewiss, es ist noch alles sehr frisch.
Ausiello: Man kann aber wohl mit Sicherheit sagen, dass Sie einen großen Einschnitt beim Gehalt hinnehmen mussten.
Penn: Oh, ja. Die finanzielle Bezahlung in diesem Job ist nicht sehr hoch, aber die Möglichkeit in solch einer Funktion wie dieser zu dienen ist eine wahnsinnige Ehre.
Ausiello: Wie lange wurde das schon vorbereitet?
Penn: Ich denke schon lange darüber nach [in die Politik zu gehen]. Ich liebe, was ich als Schauspieler tue. Ich könnte es nicht mehr lieben, aber vermutlich kommt es aus meinen Kindertagen, dass mir die Balance zwischen Kunst und Dienst an der Öffentlichkeit gefällt. Ich war auf einer Schule für Kunst, aber ich habe dennoch einen Haufen von diesen bekloppten Kursen zu Politikwissenschaft besucht. Vermutlich liegt es an dem Wertesystem dass meine Großeltern mir eingeflößt haben. Sie sind zusammen mit Gandhi in der Indischen Unabhängigkeits-bewegung marschiert und das war immer in meinem Hinterkopf vorhanden. Also habe ich in den letzten Jahren ein wenig mehr darüber nachgedacht. Und 2006 habe ich mit diesem internationalen Studienprogramm in Stanford angefangen, bei dem man tatsächlich die meiste Arbeit für die Kurse online erledigen kann. Ich konnte es also machen, während ich geschauspielert habe und ich dachte mir, dass das jetzt der richtige Zeitpunkt ist, aufzuhören und etwas anderes zu machen. Die große Ironie daran ist ja, dass ich es geliebt habe bei "Dr. House" dabei zu sein. Es gibt keine klügere Personengruppe, von der ich im Fernsehen umgeben war. Also habe ich darüber sehr lange nachgedacht, bevor ich damit zu David und Katie bin und mit ihnen darüber gesprochen habe.
Ausiello: Wie ist dieses Gespräch verlaufen?
Penn: Wir hatten eine sehr lange Diskussion. Ich erinnere mich noch daran, wie David gesagt hat: "Willst du uns etwa sagen, dass du unglücklich mit der Serie bist und sie verlassen willst, damit du bei einer andere Serie arbeiten kannst?" Ich habe dann in etwa so etwas gesagt: "Nicht im geringsten. Ich sage eigentlich das genaue Gegenteil, weshalb ich eine unvorstellbare Zeit durchmache, aber in mir ist etwas, das mich dazu antreibt etwas ganz anderes zu machen und für eine Weile eine Auszeit von der Schauspielerei zu nehmen." Und mit ihrem Segen waren wir in der Lage, es zu lösen.
Ausiello: Ziehen Sie sich von der Schauspielerei zurück?
Penn: Nicht zwangsläufig. Wer weiß schon, wohin einen der Weg verschlägt? Ich habe immer noch eine Leidenschaft dafür, aber in der kommenden Zeit werde ich nicht schauspielern.
Ausiello: Wie haben Sie reagiert, als Sie herausfanden, wie man Kutner herausschreiben wird?
Penn: Eine der Sachen, die ich an unserer Serie liebe, ist, dass man nie weiß, was passieren wird. Die Nachricht hat mich hoffentlich genauso getroffen, wie sie die Zuschauer treffen wird, es war ein wenig Groll und etwas Depression. Man macht diese Emotionen tatsächlich durch, vor allem, wenn jemand
auf diesem Wege stirbt. Letzten Endes war es eine wirklich interessante Entscheidung, die man gemacht hat. Wir wissen nicht wirklich, warum er es getan hat, außer wenn es in der folgenden Episode [nachdem ich ausgestiegen bin] aufgelöst wird. Natürlich weiß ich darüber nichts mehr. Zumindest wissen wir nach der letzten Episode wirklich nicht, warum er es getan hat. Es gibt keinen
Abschiedsbrief. Es gibt keine Erklärung. Und als Überbleibsel für David und Katie ist das ein großes Risiko, denn es wird die Leute verärgern und es wird einen Teil der Zuschauer aufbringen. Letzten Endes ist es meiner Meinung nach aber genau das, was Kunst ausmacht - wenn man diese Art von Emotionen herbeizaubern kann. Heutzutage ist es wirklich selten, dass man in der Lage ist, so etwas im Network-Fernsehen zu machen, aber sie haben es geschafft.
Ausiello: Waren Sie enttäuscht, dass Sie nicht die Chance hatten, Abschiedsszenen mit Ihren Serienpartnern zu drehen?
Penn: Aus der eigenen egoistisches Sichtweise will man natürlich eine letzte Szene mit Hugh, man will eine stichelnde Szene mit Peter, man will etwas, bei dem man zusammen mit Olivia diagnostiziert. Aber ich wusste bereits ein paar Wochen vorher, [dass Kutner unerwartet Selbstmord begehen würde,] also war mir in den vorherigen Folgen bewusst: "Okay, das ist vielleicht das letzte Mal, dass ich zusammen mit Peter eine Szene drehe und dass es das letzte Mal ist, dass ich zusammen mit Robert zu sehen sein werde." Und natürlich sind wir immer noch sehr gute Freunde. Ich habe sie schon tausende Male gesehen, seit ich nicht mehr bei den Dreharbeiten dabei bin.
Ausiello: Was haben Sie an Ihrem letzten Tag empfunden?
Penn: Es ist immer emotional, wenn etwas Unglaubliches zu Ende geht. Die Gefühle wären anders, wenn es mir selbst keinen Spaß gemacht hätte und wenn ich meinen Job nicht lieben würde, aber weil ich den Job, die Rolle und die Menschen, mit denen ich arbeite, liebe, ist bittersüß vermutlich die beste Beschreibung. Der Kontrast zwischen der Tatsache, dass ich weiterziehen und etwas völlig anderes machen werde und der unglaublich bedrückenden Sache, die mit meiner Rolle passiert ist ... Ich denke, dass bitter und süß die einzige mögliche Beschreibung ist.
Ausiello: Sind Sie traurig, dass sie nicht aus erster Hand von den Konsequenzen, die durch den Sex von House und Cuddy entstehen, erfahren?
Penn: Haben Sie den denn wirklich?
Ausiello: Das ist jedenfalls das Gerücht!
Penn: Sehen Sie, ich weiß es nicht einmal. Wenn das der Fall ist, dann ist es schade, nicht in so einer Episode beteiligt zu sein. Es sind die emotionalen Sachen, die einen Charakter wirklich anstacheln, wenn es also tatsächlich passiert, dann wäre es schön zu sehen. [Pause] Nun, nicht zu sehen. Es wäre schön, ein Teil dieser Szenen zu sein. [Lacht!]
Originaltext: 'House' exclusive: The shocking story behind last night's big death