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Ich hab grad Episode 8 geschaut und bin dabei vor Lachen bald vom Stuhl gefallen, und zwar beim Kochwettbewerb.



Zwar muss dieses German-bashing auf einen Deutschen nicht unbedingt lustig wirken, aber ich fands saukomisch. Das und allein die ganze Erscheinung von dem Typen waren wie ne Überzeichnung aller möglichen Vorurteile und haben diese damit wiederum lächerlich gemacht, finde ich zumindest.
Fand das Ganze jedenfalls äusserst kurios und musste es mal hier posten. Vielleicht will ja auch sonst noch jemand seinen Senf dazugeben.

Aber noch ein anderer Gedanke dazu:

Bei mir wecken diese ganzen völlig überzeichneten Nebenfiguren (die Hauptfiguren weniger stark) Erinnerungen an die Coen-Filme.
Die benutzen diese Lächerlichmachung ihrer Figuren glaub ich auch als Stil- und Humormittel.
Man muss das nur mal mit ihrem neuen Film Burn after Reading vergleichen, da sind die Charaktere ähnlich alberne Figuren wie hier und mir gefällt das da ähnlich gut.
Ok, manche Figuren wie der Waffelnazi bei "Pushing Daisies" oder z.B. Jesus, der Bowler, bei "The Big Lebowski" sind als reine Witzfiguren dargestellt und sollen Lacher bringen.
Aber die meisten sind nicht bloss irgendwelche dummen Clowns (hab nix gegen Clowns) dargestellt, sondern sie verkörpern immer genau ein bestimmtes Klischee.
Zwar kommt bei den Coens auch bei fast allen eine gewisse Unterbelichtung dazu, aber sonst deckt sich das glaub ich ganz gut mit dem, was bei Pushing Daisies zu sehen ist.

So eine vereinfachte Charakterisierung hat nämlich Vorteile, man muss sich nicht immer mit diesen nervtötenden zutiefst psychologisierenden Phrasen aufhalten, mit denen uns andere Autoren versuchen nahezubringen, dass alles nicht schwarz/weiss, sondern grau in grau ist und dass man nicht vorschnell (ver-)urteilen sollte etc., denn das ist zwar durchaus wahr, aber auch jedes Mal sowas von langweilig...
Hier wird einfach nur eine märchenhafte, originelle Geschichte erzählt und man wird nicht genötigt, sich in jede x-beliebige Nebenfigur hineinzuversetzen und ihre Motive zu verstehen, denn viele von denen wirken dafür zu unwirklich und vor allem bekloppt.
Und solange Ned, Chuck, Olive und Emerson halbwegs normal bleiben, find ich das auch super und freue mich über jede neue Schiessbudenfigur, auf die sie in ihren Fällen treffen wie z.B. diese komische Witwe, die in S02E07 mit dem Lakaien rumgemacht hat, die war vielleicht schräg!
"I didn't do anything! Except James Andrews..." lol!!!

Kann schon sein, dass man den Waffelfritzen noch extremer hätte darstellen können, aber das wäre mir dann wieder zu viel gewesen.
Ich fands bloss generell lustig und wieder mal typisch, dass ein Deutscher sofort Bayer, Schnurrbartträger und Nazi zu sein hat.



Tja, die Geschmäcker sind halt doch verschieden...

Zu den Mädels:
Chuck ist leider wirklich etwas nervig geworden, ist aber glaub ich nicht mal ihre Schuld.
Die Autoren haben sie denk ich bloss einmal zu oft als heulende Quasiwaise und tragisch in Ned Verliebte dargestellt, da kann die Schauspielerin leider nicht viel variieren. Ausserdem passen die sonst so witzigen langen, komplizierten Satzungetüme, in denen sie oft mit Ned spricht, nicht zu einer Romanze, das ist zu intellektuell.
Olive dagegen find ich (und sicher nicht nur ich) klasse, sowohl ihre leicht entenhafte Stimme als auch diese tolpatschige Art sind witzig. Und da sie auch noch schalgfertig ist und mir sogar diese sporadischen Bollywood-Einlagen gefallen, ist sie nach Emerson mein Lieblingscharakter, also mach sie mal nicht so madig, Maiooo, sonst gibts Klassenkeile.

Auf Platz 3 der Hitliste steht bei mir übrigens Tante Vivian, die ist so putzig und ihr Dialekt zum Schieflachen.