Mal sehen, ob hier noch jemand mitliest. Ich bin gestern fertig geworden. Krasses Ende.
Es hat sich aber schon vorher abgezeichnet. Der Turning Point war meines Erachtens das Geschehen um den Handgranatenwurf. Hier zeigten sich erstmals die Risse, die später alles zum Kollabieren bringen sollten: Lemansky faselt die ganze Zeit davon, sich stellen zu wollen, zu kooperieren, nicht zu flüchten, dabei verkennend, dass das nicht allein ihn betrifft, sondern das ganze Team. Dem Plot der Serie folgend macht Shane das einzug richtige, er beseitigt diese Gefahr für das Team, so wie es auch Vic schon mit Gefahren getan hat und auch in dieser Situation getan hätte, sollten alle anderen Ansprachen und Überzeugungen nicht fruchten. Bis hierhin lief alles richtig.
Die Fehler begannen danach. Shane hätte sich sofort Vic und dem Team offenbaren müssen. Vielleicht war er abgeschreckt durch Vics Satz, dass der Mörder von Lem getötet werden sollte. Hätte sich Shane dem Team anvertraut, so hätten sie es zusammen lösen können (und müssen), wie ales vorher auch. Vic hätte ihm vergeben, weil er selbst nicht besser ist. Weil Shane das notwenige getan hatte, was getan werden musste. Weil sie aufeinander angewiesen waren. Es hätte sich eingerenkt. Stattdessen begannen hier die Gräben zwischen den Beteiligten.
Das fehlende Vertrauen in den anderen ist hier das Gift, das sich wie ein roter Faden durchzieht. Warum konnte der widerliche Kavanaugh so nah an Vic herankommen? Weil die eigene Ehefrau den Unterhalt zahlenden und sich um die Kinder sorgenden Vic verraten hatte, anstatt mit ihm zu reden.
De Lehre muss eigentlich sein: wenn Du richtig krumme Dinger durchziehen willst, dann mache es allein und lass niemanden davon wissen. Denn Beteiligte ändern ihre Meinung und vorallem ihre Emotionen. Da kommt eine Ehefrau, die den Mann unter Druck setzt, ein Kind ist unterwegs und auf einmal endet alle Vernunft.
Sprich heute noch mit Deiner Freundin, Deiner Frau, Deinem besten Kumpel. Schwört euch, dass ihr immer zuerst miteinander reden werdet, bevor ihr auf das Gerede von Dritten reifallt oder euch gegeneinander ausspielen lasst!
Es hätte, dem Plot folgend, kein Problem gegeben, das Vic nicht im Team hätte lösen können, weder Lems Flucht, Shanes Attentat auf ihn, Corinnes Befindlichkeiten. Vic hat immer als Teamplayer gespielt. Alle seine Straftaten beging er entweder für seinen Job bzw. das was er darunter verstand, für das Team oder eine Famile. Geld strich er ein, um die unterhaltsbegehrende Corinne ruhig zu stellen. Ohne Corinne und die Kinder hätte er niemals Geld genommen, um sich ein goldene Uhr oder einen Sportwagen zu kaufen.
Diese Liebe, dieses Vernatworungsbewusstsein gegenüber seiner Familie gehen so weit, dass er am Schluss sogar Ronnie über die Klinge springen lässt, nur um seine ihn verratende Frau und die Kinder zu retten. Vic hat Ronnie nicht aus Eigennutz betrogen. Sondern weil Blut nun mal dicker ist als Wasser.
Das ist es auch, was ihn am Schluss so umhaut. Nicht Claudette, nicht der kleiner Ausraster an der Kamera. Sondern das Wissen, dass ihn seine Frau Corinne nicht nur mit dem internen Ermittler sondern sogar bei der Ermittlung durch das Revier gegen ihn betrogen hat. Dies macht den gebrochenen Mann aus, den wir zum Schluss sehen.
Aber Vic wäre nicht er selbst, wenn er das stoisch über sich ergehen liesse. Seine Schreibtisch-Strafe ist nur für drei Jahre. Das erwähnt Olivia Murray an Vics erstem Tag ausdrücklich. Drei Jahre öde Memos mit Copy und Paste für Mehrfachmord und die anderen Numern? Ein guter Deal. Das weiss auch Vic, der seine Knrarre hat, jeden Tag auf die Fotos seiner Kinder schaut, weiss, dass er zu den unten vorbeifahrenden Polizeiautos gehört und das auch alles noch erleben und richtigestellen wird. So wie er es immer getan hat!