Die Todesstrafe ist kein probates Mittel.
Zum einem schreckt sie nicht ab, man muss sich ja nur die Verbrechensrate in den USA anschauen, um zu wissen das das nicht funktioniert.
Folter ist natürlich auch kein rechtstaatliches Mittel - Folter ist in jeden Fall zu vermeiden und aus Rachegedanken schon zweimal.
Damit stellt man sich nämlich auf die gleiche Stufe wie der Verbrecher selbst - sinnlose Gewalt die nur quälen und erniedrigen soll.
Wenn man sich die Verhältnisse in US Gefängnisse anschaut (durch die Medien, persönliche Erfahrungen habe ich zum Glück nicht
) ist eine lebenslange Freiheitsstrafe in jeden Fall eine schlimmere Strafe als eine Hinrichtung.
Sein Leben lang auf wenigen Quardartmeter unter ständiger Kontrolle zu leben ist mit Sicherheit übler und vorallem nachhaltiger als eine fünf minütige Exikution und dann ist alles vorbei.
Dazu kommt das z.B Kinderschänder in den Gefängnissen unter heftigsten Repräsalien der Mithäftlinge zu leiden haben - dem gesellschaftlichen Rachegedanken also durch die Hintertür genüge getan wird.
Auch zur Erlangung von Geständnissen ist Folter kein geeignetes Mittel. Unter Folter würde ab einem gewissen Punkt jeder alles verraten (es sei denn man heißt Jack Bauer), die Qualität solcher Geständnisse ist also sehr zweifelhaft.
Ein Rechtsstaat hat es nicht nötig zu solchen Mitteln zu greifen.
Wobei ich natürlich bei Fällen wie vor einigen Jahren in Frankfurt, dann schon etwas ins Zweifeln kommen, in wie weit Gewalt bzw. die Androhung von solcher in gewissen Grenzfällen Sinn machen könnte.
Ich denke man urteilt meist impulsiv und emotinal - "Dem Schwein gehört der Schwanz abgeschnitten". Aus einer persönlichen Sicht heraus sicherlich richtig.
Allerdings darf der Staat, als Besitzer des Gewaltmonopols, sich nicht von solchen Dingen leiten lassen.
Man kann auch nicht mit zweierlei Maß messen und z.B. bei "Kinderschändern" Regeln außer Kraft setzen. Das ist der erste Schritt zum Willkür Staat.
Bringen tut es im Endeffekt eh nichts. Gerade diesen Delikte kann man nicht mit Logik und Repräsalien entgegnen, da sie jeder Logik und menschlicher Vernuft entsagen.
Kein Päderast wird seine krankhaft gestören Triebe abstellen, wenn er mit Folter oder dem Tot bedroht wäre.
Ich denke wir leben hier in Deutschland in einem verhältnis mäßig friedlichen Land. Das kommt auch durch unser Justiz-System, dass sich zumindest auf dem Papier bemüht, immer Gerecht zu sein.
Natürlich gibt es massig Fehlurteile und schwer Nachvollziehbares.
Aber das besten Beispiel, die USA, hat man ja immer vor Augen.
Ich wollte in diesem Rechtssystem nicht leben, wo ich jeden abknallen kann der mein Haus ungefragt betritt, man aber auf der anderen Sachen wegen Lapalien zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt wird.
Auch ein tolles Beispiel - O.J. Simpson:
Im Strafprozeß der Ermordung seiner Frau freigesprochen - im Zivilprozeß der Opferfamilie deswegen aber zu Schmerzensgeld verurteilt.
Ein und das selbe Kapitalverbrechen, dass von zwei Gerichten total unterschiedlich verurteilt wird.
Das soll Sinn machen - das soll gerecht sein?
Das ist Bullshit!
Die Haftbedinungen sind nach meinen Dafürhalten Menschenunwürdig - von Sachen wie Guantanamo möchte ich gar nicht erst anfangen.
Da ist mir der Deutsche Weg der Resozialisierung wesentlich lieber.
Perfekt ist kein System, es werden immer wieder Verbrecher durch die Maschen rutschen. Unschuldige vermeidbar sterben und leiden, aber unter dem Strich fahren wir besser damit.