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41

Montag, 17. August 2015, 08:42

ich habe auf eine "magische" Wandlung - speziell von Vaughn - gehofft und war bis Folge 5 noch ziemlich optimistisch . Leider ist das nicht passiert. Während in der ersten Staffel der Fall die beiden Hauptdarsteller derart in den Bann zog sodass sich deren Leben mehr oder weniger daraufhin veränderte war es in der zweiten Staffel so dass alle irgendwelche Kindheitstraumata quälte.

Das kann man mit der ersten Staffel allein deswegen schon nicht vergleichen - ich meine sogar dass das ein trauriges Kindertheater war, das seine Kraft aus der Düsterheit der kindlichen Vergangenheit der gequälten Protagonisten bezog.

Einzig das Ende wo sich die beiden fanden und dann doch nicht zu einander kamen war sehenswert - weil nicht fremdmotiviert sondern authentisch.

Mr.Orange

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42

Montag, 17. August 2015, 11:37

Zitat

das seine Kraft aus der Düsterheit der kindlichen Vergangenheit der gequälten Protagonisten bezog."


Den generellen Gdankenanstz kann ich ja nachvollziehen, aber was genau ist daran jetzt verkehrt oder unglaubwürdig? Ich sag's mal offen, wenn dir dein Vater Jahrelang in die Fresse schlägt und sagt, dass du ungewollter Dreck seist, denkst du dann nicht, dass dies all deine Taten und deine generelle Ideologie und den Glauben an allem komplett entrückt?

Oder wenn du mit 8 Jahren als kleines Mädchen Schwänze lutschen muss, dass soziales Miteinander wohl etwas anders aussieht?

Klar mag es als quasi Klischee andeuten, dass all jene, denen in der Kindheit Schlechtes widerfährt ihr Leben im Chaos endet. Sicher gibt es Ausnahmen wo das nicht so ist. Nur würde ich persönlich nicht sagen, dass das hier unglaubwürdig ist. Dass vieles, in Kombination mit den Ereignissen rund um Korruption, Mord, Vertuschung etc... absolut glaubhaft ist.

43

Montag, 17. August 2015, 13:31

Die 2. Staffel mit sehr viel Licht und leider ebenso viel Schatten hinterlässt bei mir gemischte Gefühle.

Exzellent fand ich den Soundtrack - tolle Musik, immer passend zur jeweiligen Stimmung. Dies kam besonders in Rays Bar zur Geltung. Auch die Kameraführung sowie der Schnitt haben mich begeistert, wobei es in der ersten Staffel noch gelungener war. Exemplarisch war hier für mich die Eröffnungssequenz zwischen Ani und Ray in der finalen Folge. Wieder haben die Schauspieler (zumindest manche) glänzend agiert, vor allem Farrell und McAdams.

Einige Punkte fallen sowohl positiv als auch negativ ins Gewicht. Pizzolatto hat erfreulicherweise der Charakterzeichnung viel Zeit eingeräumt, was sich jedoch bei nur 8 Folgen negativ auf die eigentliche Geschichte ausgewirkt hat. Zudem hat er die Story sehr komplex gestaltet und versucht die Spannung so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Dies ist zwar auf einer Seite toll, aber wenn es gelegentlich übertrieben wird, verliert der Zuschauer den Überblick - viele Nebendarsteller werden plötzlich zu Hauptakteuren, manche Handlungen sowie Verknüpfungen sind schwer nachvollziehbar.

Vaughn ist zwar in den letzten Folgen besser geworden, dennoch hat er mich nicht überzeugt, was an ihm und auch an seiner Rolle lag. Hierzu zählen vor allem die Dialoge mit seiner Frau. Bei Serien sowie Filmen mit diesem Niveauanspruch ärgert mich immer am meisten, wenn man in gewissen Situation, aus welchen Gründen auch immer, weitgehend auf Realismus und Logik verzichtet. Hierzu zählen für mich Anies Flucht von der Party, Franks Entführung und mit Abstrichen der Überfall auf die Geldübergabe.

In der Summe überwiegt für mich trotzdem das Positive und ich werde mir die Staffel demnächst nochmal am Stück ansehen. Ich hoffe Pizzolatto lernt aus seinen Fehlern und begeht diese in der nächsten Staffel nicht mehr.

@ Mr.Orange
Ich denke eher, er meinte die ungewöhnlich hohe Anzahl der vom Schicksal Geplagten - alle 4 Hauptdarsteller.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Lionel Hutts« (17. August 2015, 13:36)


44

Montag, 17. August 2015, 19:54

Den generellen Gdankenanstz kann ich ja nachvollziehen, aber was genau ist daran jetzt verkehrt oder unglaubwürdig? Ich sag's mal offen, wenn dir dein Vater Jahrelang in die Fresse schlägt und sagt, dass du ungewollter Dreck seist, denkst du dann nicht, dass dies all deine Taten und deine generelle Ideologie und den Glauben an allem komplett entrückt?
Oder wenn du mit 8 Jahren als kleines Mädchen Schwänze lutschen muss, dass soziales Miteinander wohl etwas anders aussieht?
Das hast du missverstanden, klar entrückt das dein Weltbild und rüttelt auch an der Zerstörung an eben jenem. Aber - unabhängig ob rational oder nicht - ist es kein Verrat an sich selber darüber zu zweifeln, ob dein allgemeiner Männerhass oder deine Attitude ich geh mal schnell Papi verprügeln weil Sohnemann Troubles in der Schule hat, dieses Ich du nicht selbst bist sondern du eher Geisel deiner unverarbeiteten Schmerzen aus der Vergangenheit bist. Und da kommt die Verantwortung ins Spiel - wenn ich sie nicht trage bleibe ich eben so oder wähle als finale Konsequenz den Tod, was ausgezeichnet gespielt wurde von Farrell. (Bei Velcoro habe ich wenigstens das Gefühl gehabt dass er weiß dass da was nicht stimmt und er mit seinen inneren Dämonen nur nicht fertig wird und er als finale Reaktion endlich aktiv wurde und sein Schicksal selbst bestimmte - Bezzerides hingegen blieb ein passives Opfer ihrer selbst)
Klar mag es als quasi Klischee andeuten, dass all jene, denen in der Kindheit Schlechtes widerfährt ihr Leben im Chaos endet. Sicher gibt es Ausnahmen wo das nicht so ist. Nur würde ich persönlich nicht sagen, dass das hier unglaubwürdig ist. Dass vieles, in Kombination mit den Ereignissen rund um Korruption, Mord, Vertuschung etc... absolut glaubhaft ist.
Ich denke nicht dass das Klischee ist, sondern eine absolut individuelle Reaktions- / Aktionsgeschichte von der niemand weiß wie sie ausgeht. Und das ist der Grund weshalb ich diese Staffel als Kindertheater beschrieben habe, die Unverantwortlichtkeit dir selbst gegenüber (als Erwachsener) und die ständige innere Rechtfertigung eben dein Leben auf diesem Müll aufzubauen aufgrund deiner Vergangenheit ohne dass dir bewusst ist, dass deine Handlungen fremdmotivierter Natur sind halte ich für unreif.



Diese Unreifheit gabs mMn nicht in der ersten Staffel, jeder hat das auf seine Art verarbeitet wenn gleich auch hier viel reaktive Flucht dabei war, war die Endkonsequenz dennoch die Verantwortung.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »sintakonte« (17. August 2015, 20:03)


Mr.Orange

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45

Dienstag, 18. August 2015, 05:15

Generell ein paar sehr gute Denkansätze hier und eine angeregte Diskussion. Interessant zu sehen, wie unterschiedlich etwas wirkt. Und schön, dass die meisten in diesem Talkthread auch präzise erläutern, was und warum jemandem was gefallen hat und was nicht. Ist leider nicht die Regel.

Für mich ist soweit alles gesagt. Ich werde, ähnlich wie Lionel, die Serie noch einmal revue passieren lassen in ein paar Wochen, denn einige Details sind mir sicher durchgegangen, aufgrund der Fülle an Sideplots. Werde allerdings weiterhin gespannt verfolgen, was die Community über TD II denkt ^^

Ich denke bei einem wird sich wohl jeder einig sein, der Score ist wieder einmal unfassbar gut. Coen, Cave & Lynn; einfach nur grandios.
Most favorite Song of all:






In dem Sinne, so long, Folks.