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Freitag, 2. Januar 2015, 07:57

The Fall - Staffel 2 - Talkthread - Spoilergefahr

Nach einer genialen 1. Staffel war ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und ich wurde nicht enttäuscht. Das Niveau wird gehalten, die Charaktere werden weiter fein gezeichnet und vor allen Dingen die Hauptdarsteller Gillian Anderson als Chefermittlerin Stella Gibson und Jamie Dornan als Serientäter Paul Spector überzeugen.

Generell wurde ja auch schon bei "Dexter" diskutiert, ob man in einer Serie einen Mörder menschlich darstellen sollte. Hier sehen wir einen solchen als liebenden Familienvater, der zum einen denkt, dass die meisten Menschen ausser ganz kleinen Kindern den Tod verdient haben, bei seinen eigenen Kindern aber eine Ausnahme macht. Seine Antriebsquelle ist das Leid der glücklichen Menschen, denen er etwas Böses antut, und die dies aufgrund ihres Glückes auch verdient haben. Wieso sollen andere Menschen gut aussehen, von anderen bewundert werden, einfach alles haben, wenn andere stattdessen nur leiden müssen. Dieses Glück haben sie nicht verdient und daher muss man es ihnen wegnehmen. Und aus dieser Wegnahme wiederum zieht man als Täter eben sein persönliches Glück.
Nun, da gab es schon schlechtere Gründe für Serientäter.

Dazu kommt, dass eben der Täter auch in seiner Komplexität und seinen Widersprüchen gezeigt wird. Er tötet ohne jegliche Reue Menschen, aber als die Frau eines stadtbekannten Kriminellen nach dem Tod des Sohnes von ihrem Mann geschlagen wird, greift sein Beschützerinstinkt. Er tötet den Bruder eines potentiellen Opfers und empfindet diesen Bruder nur als Hanswurst und Abschaum, der das Leben nicht verdient hat, kümmert sich aber liebevoll um seine Familie. Schon Hannah Arendt hat in ihrem bekannten Buch "Ein Bericht über die Banalität des Bösen" anhand von Eichmann aufgezeigt, wie normal und menschlich Menschen sein können, die unglaubliche Taten begehen. Es gibt in der Realität nicht den durch und durch bösen und schlechten Menschen ( und auch nicht den guten... ). Daher ist man auch bei der Betrachtung der Figur von Paul Spector hin- und hergerissen. Manchmal bedauert und/oder bemitleidet man ihn und erwischt sich dabei, wie man bewundernd zuschaut, wie er mit seinen Kindern umgeht. Man stimmt ihm innerlich zu, wenn er bei seiner Arbeit bemängelt, dass es zuviele Vorschriften und zu wenig Hilfe gibt und nimmt ihm seine Frustration ab, dass er nicht mehr dazu beitragen kann, dass die Welt eine bessere wird. Man ist aber auch von ihm abgestossen, wenn er Menschen aburteilt, sie beobachtet und schließlich tötet.

Ihm gegenüber tritt die Chefermittlerin Stella Gibson. Nach aussen hin ist sie unterkühlt, streng, zielsicher und autoritär. Sie macht den Eindruck, dass augenblicklich mit ihrem Eintreffen und Auftreten Ruhe und Ordnung in eine chaotische Welt eintritt. Sie ist der berühmte Fels in der Brandung, der anderen den Halt gibt, den sie brauchen. Innerlich aber ist sie ruhelos, zerrissen und bestimmend aggressiv in ihrem Sexleben, was sie immer wieder aktiv verteidigt. Sie nimmt sich, was sie braucht, weil sie das Verlangen danach hat. Aber sie ignoriert dabei, dass ihr Handeln auch Folgen auf andere hat ( wie zb auf den dortigen Chef Jim Burns, der aufgrund der kurzen Affäre mit ihr fast seine Familie verlassen hätte; sie verachtet ihn dafür, dass er so schwach ist und nicht erkannt hat, dass es eben nur eine fixe Liebschaft war ).

Komplexer Täter trifft auf komplexe Ermittlerin. Kein schlechter Anfang, wenn man der Geschichte wie hier Zeit gibt, sich zu entwickeln. Dazu kommen viele Nebenfiguren, die ebenfalls ihre Story haben und dabei überzeugen. Bis hin zur kleinen Nebenrolle des uneinsichtigen und nicht bereuenden "Father", der Kinder missbraucht hat, ist die Serie unglaublich gut und glaubhaft besetzt. Auch die Opfer sind nicht einfach nur Opfer. Sie fragen sich, was sie selbst dazu beigetragen haben, dass sie ausgesucht wurden ( so zb bei der Frau, die auf einem Internetportal Sexpartner für BDSM gesucht hat und extra darauf hinwies, dass sie viel Schmerzen ertragen kann ).

Und es wird eine Welt in Belfast gezeigt, die einem wie so oft bei Filmen und Serien, die in Irland spielen, das Gefühl gibt, als wenn das Wetter immer schlecht ist und dort fast keine Menschen oberhalb des unteren Mittelstandes gibt. Dazu kommt dieses einmaligen Englisch, welches oft in Schottland und Irland gesprochen wird. Spricht man es nicht zu schnell, so ähnelt es fast einem melodischen leichten Singsang.

Insgesamt muss man sagen, dass bei "The Fall" sich deutlich zeigt, worin das Fernsehen dem Kino überlegen ist. Gerade im heutigen Kino ist die Story oft zweitrangig und es zählt zuerst die nur die Bildergewalt und die durchgehende Unterhaltung, ohne dass man nachdenken muss. Bei einer Serie kann man komplexe Geschichten mit komplexen Figuren erzählen, die einen über einen längeren Zeitraum mitnehmen und die uns zum nachdenken bringen. Diese Figuren tragen dazu bei, dass man auch sich selbst ein Stück weit reflektiert. Der Plot dringt in uns ein und nimmt uns ein Stück mit. Er wird ein kleiner Teil von uns.

Mehr kann gute Unterhaltung nicht sein.