Inzwischen habe ich echt gemischte Gefühle bei dieser Serie. Das liegt vielleicht daran, dass sie nicht wirklich sich auf einen oder zumindest wenige Schwerpunkte konzentrieren konnte.
Da gab es erst einmal das Thema "CDC", die ja eigentlich zur Station kam, um dort zu helfen. Beim Blick in die Zukunft spielt das offensichtlich keine Rolle mehr. In der Realität hätte es sicher eine Monster-Untersuchung gegeben, welche sich über Monate hingezogen hätte. Schließlich hatte es ja Tote gegeben und man hätte sicherlich auch erklären müssen, welchen Virus man da gefunden hat ( oder ersatzweise sich eine gute Lüge ausdenken müssen ). Da sind die Amis in der Regel sehr hinterher, solche Dinge aufzuklären, denn bei den juristischen Auseinandersetzungen dort mit teils astronomischen Schadensersatzzahlungen akzeptiert man nicht mal fix irgendeine beliebige Erklärung.
Dann hatte die eine Wissenschaftlerin der CDC Krebs, dann war sie dank des Virus geheilt, dann evtl doch wieder krank und am Ende auch noch möglicherweise schwanger. Irgendwie ein wenig viel und ganz ehrlich, wenn jemand bei einem so gefährlichen Virus derart krank ist und teils - wie gezeigt - seinen Körper nicht kontrollieren kann, dann lässt man ihn(sie) wohl kaum derart ungehemmt weiterforschen ( zumindest nicht ohne Aufsicht ).
Es wurden Kinder entführt, um dort Experimente zu machen. Aber warum ? Dann musste natürlich sich herausstellen, dass die Familie des Eskimos, der der adoptierte Sohn des Leiters war, auch noch eine Familie mit einem Zwillingsbruder direkt in der Nähe hatte. Und Julia ist die Tochter des Leiters, welcher eine Beziehung zur Mutter hatte. Und Julia hatte jahrelang nicht gemerkt, dass das eigene Zuhause nur ein paar qm gross und tief unten in einem Bunker war ??? Und dann taucht auch noch die Mutter selbst auf, die angeblich Jahrzehnte stillgestellt in einer Kiste vor sich hin vegetierte ( und dabei nichtmal ansatzweise den Verstand verlor ??? ).
Ein megagefährlicher Virus bricht dort aus, zeitweise erinnert die Serie eher an ein zentrales Zombiethema, doch dann werden fix die Leute geheilt und dummdidumm ist alles wieder gut ?
Der Bruder des Leiters der CDC dort vor Ort hatte natürlich ein Verhältnis mit der früheren Frau des Bruders, und der Leiter der CDC dort kann sich selbst nicht entscheiden, ob er seine Ex-Frau oder seine junge Wissenschaftlerin mehr mag. Und wieso war der Bruder in seiner Zombiezeit etwas besonders unter den Zombies und deren Anführer ? Und plötzlich steckt er am Ende mit dieser Organisation der nicht sterbenden unter einer Decke ?
Die vorgewarnten Eskimos, aus deren Reihen offensichtlich früher Kinder entführt wurden, fahren - so hat man zumindest das Gefühl - folgenlang um die Station herum auf Motorschlitten spazieren, um dann rechtzeitig zu helfen, aber dann doch dort zu sterben ? Oder sind sie nicht gestorben ? Oder was auch immer ?
Was ist mit diesem Militärtyp ? Am Anfang killt er eine Frau der CDC, hinterher ist er ein Verbündeter und man verliert kein Wort mehr darüber ? Er mutiert einfach so zum Gutmensch und gut ist. Ende offen...
Es gibt eine Gruppe von Leuten, die teils Jahrhunderte alt sind, aber obwohl es nur von Wissenschaftlern so wimmelt, fragt keiner richtig nach, wie das wohl geht. Ja, vielleicht ging das durch den Virus, aber als Wissenschaftler würde ich doch deutlich mehr wissen wollen. Dazu fragt keiner nach, was diese Gruppe eigentlich genau will ( ausser dem Virus und dem Heilmittel ). Und dieser junge Killer ist mit das farbloseste, was ich je in einer Serie gesehen habe. Das ist deren Champion ? Hipp, hipp....
Die Mutter dieses Champions, die allseits beliebte Ex-7of9 ( na, wer mag sie nicht ??? ), kommt zu der Station und endlich kommt mit ihr ein wenig Leben in die Bude. Sie spielt die Rolle der Bösen wirklich gut. Aber nach 2 Folgen ist sie schon wieder hinüber. Man wird das Gefühl nicht los, dass sie nur 2 Folgen da war, damit genug Filmmaterial für die Serie da ist und am Ende der Sohn sich über den Tod der Mutter aufregen kann. Ausser dem Unterhaltungswert der Frau an sich hatte der Auftritt der Mutter dort null Sinn.
Wieso wird eigentlich jede Leiche dort im Schnee aufbewahrt ? Man könnte doch meinen, dass Menschen mit einem IQ von deutlich über 100 belastende Beweise eher dauerhaft vernichten ( zb die Affen ). Und dann bewahrt man theatralisch, aber unglaublich sinnfrei, die Köpfe der Toten in Glasschaugläsern auf, die sich im Schnee versenken lassen ? So,so, ist schon recht, Chekov. Als nächstes kommt Hannibal Lecter noch zu einem Gastauftritt hierher und isst all die Lebern der Toten, die daneben in Tupperware-Dosen eingefroren wurden ?
Ich bin mir sicher, ich habe noch den einen oder anderen Handlungsstrang hier vergessen. Mir kommt nur ein Gedanke zu all diesen Themen: Zuviele Köche verderben den Brei. Da wurden zuviele Geschichten angefangen und teils nicht weitergeführt oder einfach fix ad acta gelegt. Die Macher der Serie können sich nicht entscheiden, wohin nun die Reise gehen soll und führen stattdessen einen Themen-Overkill auf.
Ich liebe generell solche Themen mit Viren usw. Ich fand die Serie "ReGenesis" super und ich liebe solche Filme wie Outbreak oder Adromeda - Gefahr aus dem Weltraum. Aber "Helix" ist nicht Fisch und nicht Fleisch und ich wundere mich doch sehr, dass es eine 2. Staffel gibt. Man kann nur hoffen, dass es besser wird.