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bestechen die beiden Hauptdarsteller, die Polizistin aus Schweden mit dem Asperger-Syndrom und der Polizist aus Dänemark, der familiäre Probleme hat, mit tollen Leistungen. Sofia Helin, die die schwedische Kommissarin spielt, zeigt eine viel größere Bandbreite als ihr Gegenüber Diane Kruger. Dazu wird auch ziemlich zu Anfang erklärt, dass sie krank ist und was sie hat. Trotz dass dies allen bekannt ist, trifft sie immer wieder auf Kollegen und andere Menschen, die sie offen ablehnen und das schmerzt sie selbst teils sehr. Sie bemüht sich in Beruf und Privatleben, mit anderen Menschen klarzukommen. Dies zeigt sich auch in ihrem Versuch einer Beziehung zu einem Mann, der sich durch die ganze erste Staffel zieht. Im Remake hat sie nur einen One-night-stand und das war quasi ihr Privatleben. Auf der anderen Seite steht ihr dänischer Kollege, der in einer kaputten Familie lebt. Hier sind die Unterschiede zwischen Original und Adaption nicht so groß.

Es wird schon in der ersten Folge des Originals klar, dass neben der guten Story auch eine tiefergehende Charakterzeichnung geschehen soll. Gerade diese Tiefe lässt einen bei der Serie noch mehr mitgehen. In der Adaption bleibt das Privatleben Krugers ziemlich am Rand. Hier und da wird etwas von dem gewaltsamen Tod der Schwester angedeutet, aber so wirklich überzeugend ist das nicht. Und ganz wichtig: Wenn man nicht aus dem Original wüsste, dass die Hauptdarstellerin Asperger hat, so würde es einem schwerfallen, dies im Remake zu erraten. Frau Kruger verhält sich komisch, ja, aber warum ? Was ist mit ihr ? Niemand sagt, dass sie an Asperger erkrankt ist. Ich hätte da ohne Vorwissen eher auf ein Trauma durch den Tod der Schwester getippt. Aber tatsächlich soll es auch hier Asperger seien. Da wurde das Thema total verfehlt.

Die Hauptstory hält sich ziemlich eng an das Vorbild. Ein Serienkiller tötet aus persönlichen Motiven und der Kommissar hat auch etwas damit zu tun. Jeweils wird ebenfalls seine Familie mit einbezogen. Hier ist auch die Geschichte soweit in Ordnung und gut erzählt.

Dann aber gibt es Nebenstränge der Geschichte, nein, um ehrlich zu sein, es gibt Nebenstränge, die absolut nichts mit der Hauptstory zu tun haben. Selbst am Ende der ersten Staffel zeigt sich nicht einmal ansatzweise, warum sie in der Serie auftauchen geschweige denn, dass sie zu einem Ende kommen würden. Sowas habe ich noch nie gesehen und ich frage mich, was das soll. Die Hauptstory endet ja schon mit Folge 10 glaube ich und dann folgen noch 3 Folgen, die nur noch seltsames bringen. Nicht unspannend, aber irgendwie sinnfrei. Sollte da ein Bogen für eine weiterführende Geschichte der zweiten Staffel geschlagen werden, dann war das der am schlecht gemachteste Versuch, den ich je gesehen habe. Das war wie eine eigene Serie, die einen uninteressanten Cliffhanger hatte.

Was mir noch gut gefallen hat war die Story mit dem Journalisten und seiner Kollegin. Die waren die einzigen, die sowohl an der Hauptstory als auch an einer Nebenstory teilgenommen haben. Ihre scheinbar eigene Geschichte geht dann noch weiter, aber auch hier gab es nur Cliffhanger, der daneben war.