Ich spüre nicht unbedingt diese Abscheu, von der du sprichst, aber irgendwie kommt diese Staffel sehr durch, wie unglücklich all diese Charaktere sind, obwohl sie eigentlich all das haben, was die Gesellschaft als erstrebenswert vermittelt, was in "Signal 30" und der Entwicklung von Pete seinen bisherigen Gipfel gefunden hat. Aber genauso Lane in seiner Ehe, Joan in "Mystery Date", Betty, die das Leben, das sie sich eigentlich immer gewünscht hat, so langweilt, dass sie in Fresssucht verfällt. Von Peggy werden wir, denke ich, in der nächsten Folge mehr sehen, bin sehr gespannt. Bei Don bin ich mir immer noch unsicher, ich denke, dass er das, was er mit Megan hat, tatsächlich als Glück empfindet, aber Weiner hat schon angedeutet, dass sich da noch irgendwas entwickelt. Ich weiß allerdings nicht, was du mit "verächtlich" meinst? Die Szene mit Pete im Auto? Da hat er m.M.n. nur aus seiner Erfahrung gesprochen, weil er weiß, was Pete an Trudy hat und was er aufs Spiel setzt. Pete entwickelt sich tatsächlich zu einer Art neuem Don Draper (was ja seit Folge 1 sein Ziel war), nur ohne Charme, Klasse und Erfolg, und daher erbärmlicher und depressiver... überhaupt viel Tod, Mord und derartige Andeutungen in der Staffel bisher.
Wie gesagt, ich empfinde die Charaktere nicht als verabscheuungswürdig, sondern als sehr unglücklich in dem, was sie tun und was sie innerlich möchten. Deshalb auch dieser ganze Neid von Seiten Pete, Roger und Peggy gegenüber Ken Cosgrove, der seine Arbeit nicht zu seinem ganzen Leben macht und in seiner Freizeit tatsächlich etwas erschafft und damit auch noch Erfolg hat. Kein Wunder, dass das v.a. Pete und Roger so gegen den Strich geht. Ken's the man.