Das Staffelfinale ist zwar schon etwas her, aber nun bin auch ich fertig mit gucken und habe ein paar Gedanken verfasst:
Ehrlich gesagt finde ich, dass die Autoren dieser Serie alles richtig machen.
Die schütteren Beziehungen der verschiedenen Gauner untereinander spiegeln für mich genau die Vorstellung wieder, die ich von dem Business habe.
Schließlich ist man sich immer selbst der nächste, wenn man in dieser Branche arbeitet. Auch diese Zweiseitigkeit der Personen wie eben Enoch ist unglaublich gut beschrieben. Auf der einen Seite der liebende Ehemann (wenn auch zur Hälfte nur gespielt) und auf der anderen der eiskalte Verbrecher.
Der Wechsel von der "netten" Gaunerei zum knallharten Mordgeschäft in den ersten beiden Staffeln war vorzüglich. Erst konnte alles über die Politik geregelt werden und am Ende musste der Chef sich sogar selbst mal die Finger schmutzig machen, wunderbar.
Ich hab nicht das genaue Zitat bereit, aber Darmody sagte glaub ich gegen Ende der ersten Staffel, dass es nun nicht mehr möglich sei nur ein halber Verbrecher zu sein, das erklärt die ganze Situation ziemlich gut.
Die Ermordung von Darmodys Frau, wow, ich hätte nie gedacht, dass es zu so etwas kommt, vor allem hat mich das sehr schockiert, da sie ja überhaupt nichts mit der Sache zu tun hatte. Dieser schnelle Aufstieg von Darmody bis zum Fall, ich wiederhole mich, wow.
Im Staffelfinale hatte ich bis zuletzt gehofft, dass es doch Manni Horwitz erwischt, zwischen einen von beiden musste sich Nucky ja entscheiden, finde es gut, dass diese sehr emotionale Variante gewählt worden ist.
Ein wenig übertrieben fand ich die exzessive Darstellung von Jimmys Ödipus-Komplex, vor allem dass das in eine Folge gequetscht wurde, den Rückblick, wo er mit seiner Mutter schläft, hätte man auch wann anders einspielen können.
Einige Szenen haben mich stark an die Sopranos erinnert, wie z.B. das Begräbnis von Eli und Nuckys Vater, die anderen Momente fallen mir derzeit leider nicht mehr ein, da es immer nur kleine Bruchstücke waren, die sich einfach sehr dem Stil der Sopranos ähnlich. Das ist natürlich auch verständlich, wenn das Drehbuch zum Teil aus der gleichen Feder stammt.
Ich hoffe der Post war nicht zu lang, ich kenne mich selbst, dass ich sowas dann gern mal nur überfliege,
aber ich denke ich konnte so oder so meine große Begeisterung "Boardwalk Empire" gegenüber zum Ausdruck bringen!
Grüße, Tony
Edit: Noch vergessen wie sich Frau Schröder und auch Jimmys Mutter zu Femme fatales entwickeln, super, zwar sehr viel Klischee dabei, aber super.
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »TonyR« (21. Juli 2012, 22:54)