Meinen Mord an den Produzenten dürfen die auch bald aufklären!
Fortlaufende Handlung ist sehr schön, aber eine Staffel sollte schon eine in sich abgeschlossene Handlung haben, so wie bei Dexter bspw!
The Killing fing vielversprechend an, aber erinnert mich immer mehr an Lost, wo auch unzählige offene Fragen aufgeworfen wurden, bis die Macher keine Möglichkeit mehr sahen und alles mit einer völlig bescheuerten Antwort - "Die Insel kann zaubern! Ach so! Na klar!" - erklärt haben...
Das fing schon mit dem ersten Hauptverdächtigen an:
Gegen Bennet sprach so ziemlich alles:
- Er hat das Opfer nachweislich in Briefen bezirzt und darüber hinaus Kontakt mit ihr in seinem Privathaus gehabt
- Sein Haus war der letzte Ort, an dem man das Opfer gesehen hatte
- Er hat die Polizei mehrfach belogen und so die polizeilichen Ermittlungen behindert
- Er hatte Zugang zum Tatfahrzeug
- Er hat kurzfristig einen Termin mit Bodenlegern abgesagt - an einem Freitagabend?
- Die Chemikalie, die benutzt worden war, um Spuren am Opfer zu vernichten, fand sich in seinem Haus
- Er und der mysteriöse Mohammed haben ein Mädchen in einer Fleischerei versteckt, die dort ein Shirt vergaß, dass Rosies Mutter positiv bestätigte
Und bei all diesen Hinweisen soll man keinen Durchsuchungsbefehl bekommen können? Das ist doch lächerlich. Ich weiß nicht, wie es in Seattle ist, aber in Deutschland werden Hausdurchsuchungen zum Teil aus absolut lächerlichen Gründen abgesegnet, während hier genau das gegenteilige Extrem der Fall sein soll? Den letzten Indizpunkt muss man da natürlich streichen, denn sobald das FBI mit dringhing, ist klar, dass der Metro Police die Hände gebunden waren
Und es wurde noch besser:
Alles nur ein Missverständnis? In Wirklichkeit ist Rosie den ganzen weiten Weg zu Bennet nur gefahren, um kurz das Buch abzugeben und sofort wieder abzuhauen, nach Hause und dann ins Casino? Ganz zufällig kam kurz danach noch ein weiteres Mädchen, das "entführt" werden musste? Und wenn der trottelige Belko der Polizei von Anfang an seine Information gegeben hätte, wäre die anhand der Timeline schon viel weiter gekommen und hätte sich nicht ewig an Bennet geklebt!
Jetzt wird Richmond der neue Hauptverdächtige. Nur ist das dramaturgisch ziemlich daneben, da er in den ersten 7,8,9 Folgen die ganze Zeit als Saubermann hingestellt wurde. Total unrealistisch, denn um in dem schmutzigen Geschäft, das sich Politik schimpft, erfolgreich zu sein, muss man in Wirklichkeit ein ausgekochter Hund sein. Anständige Leute wie Richmond kommen in der Realität nicht weit! Jedenfalls hat er bei jeder Kleinigkeit seinen Anstand gewahrt und lediglich in einer emotional aufgewühlten Stimmung mal seinem mit schmutzigen Tricks vertrauten Berater nachgegeben. Kein Mensch ist eben vollkommen.
Und der soll der Killer sein? Sehr unwahrscheinlich.
Vielleicht würfeln die Macher ja noch, wer am Ende nun der Killer sein darf:
Die Tante, Belko, Richmond, Richmonds Mätresse, Richmonds Berater, Bennet, Mohammed, der Milliardär, jemand anderes oder jemand noch Unbekanntes
Und warum fälscht Holder Beweise? Das würde vor Gericht doch auffliegen? Oder hat er fest damit gerechnet, ein echtes Foto von der Brückenüberwachung zu bekommen und heimlich gegen das gefälschte auszutauschen?
Auf jeden Fall wird die zweite Staffel spannend, da der Konflikt um den fälschlich eingelochten Politiker und die gefälschten Beweise erheblichen Zündstoff bietet.