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Vassago

- All Hail the King -

  • »Vassago« ist der Autor dieses Themas

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Sonntag, 6. Februar 2011, 13:16

[Review] Skins S05E02 "Rich"

Let the bodys hit the floor, let the bodys hit the floor...
Bei den verlockenden Klängen des Metal konnte ich mich nicht fernhalten, und habe einmal hinter den (Haar)Vorhang der Metalheads geblickt, ins Land der Pommesgablen, der Pentagramme und des Hörsturzes...


Wie viele Leute ohne Umwege zu ihrem Bibelkreis gerannt sind, um sich zu überzeugen, dass ihnen auch nicht der Leibhaftige durch die Ohrmuscheln gedrungen ist, seit Rich zum ersten Mal Slayer aufgelegt hat, wäre interessant zu wissen, doch wer dran geblieben ist, wird eine interessante Gratwanderung zwischen Metal und Balett vorfinden.


Doch wer sind diese Kreaturen in Schwarz: Satanisten, Antis, Andersartige oder doch nur Feuchtigkeitslotions-Liebhaber? Rich entspricht voll dem Klischee eines Metalheads – lange Haare, schwarz gekleidet und mit einer Keine-Kompromisse-Einstellung - was sich auch in seinem kleinen Freundeskreis wiederspiegelt, der aus einem einzigen Außenseiter wie ihm besteht. Auch zu seinem Vater hat er keine gute Beziehung und mit der Damenwelt läuft es erst recht nicht gut. Denn selbst bei seinem Angel of Death scheint das Gehirn zu versagen – wessen Hilfe könnte da gelegener kommen, als die von Franky der lieben Grace, dem Rosafarbtupfer in einer düsteren Welt. Hadert Rich anfangs noch reichlich, Grace auch nur als Bekannte auszugeben, braucht es eine extrem lautstarke Dröhnung, vorübergehender Taubheit und natürlich den wohl härtesten Korb der Weltgeschichte (But mostly because I would rather rim the shit-smeared arsehole of a dead horse with AIDS than even consider the possibility of touching your wiry, gangrenous, vile, inadequate, half-circumcised, horrifically smelly, pubescent dick. :>) um eine andere Welt zu betreten, bzw. sie auch nur zu sehen.


Denn wer sich abgrenzt, darf sich nicht wundern, wenn man einsam ist. Der Mensch versucht sich zu definieren, wo er nur kann, sei es durch Herkunft, Konfession, Gesellschaftsschicht, Kleidung und Myriaden anderer Punkte, doch nicht einzig und allein durch seine Persönlichkeit – und schon gar nicht durch seine Taten. Zugegeben, Grace und Rich in ihren jeweiligen anderen Welten zu sehen, war ungewöhnlich, doch bedeutet diese ganze Fassade, die man sich im Leben aufbaut, dass man nicht miteinander befreundet sein kann? "Es gibt sie die Freiheit, sie legt jenseits der Mauern, die wir uns selbst erschaffen haben", hieß es in «Instinct», und genau das versucht uns Skins begreiflich zu machen.


Seien wir ehrlich, dieses Gefühl der ersten Staffel (Ihr wisst welches ich meine: Dieses Gefühl nach dem Jingle selbst wieder 16 zu sein, und den Protagonisten überall hinfolgen zu können) ist lange verflogen, doch versucht Skins uns eine Botschaft zu senden, die man in der Serienlandschaft zumeist vergebens sucht, über Toleranz und Akzeptanz. Diese Worte sind immer leicht hinunterzupredigen, denn jeder weiß selbst, wie schwer es ist,über seinen eigenen Schatten zu springen, aber warum nicht? Warum geht man als Metaler nicht mal ins Balett oder als Baletttänzerin aufs Metalkonzert? Wo man überall Schönheit oder Spaß finden kann, weiß man vorher nie. Was bringt einem ein Freundeskreis, der aus lauter Gleichgesinnter besteht, die alle dasselbe sagen, machen, tun und denken...? *Gähn* Ja, Metal hört sich zuteilen an, als ob man auf ein Schwein einprügelt (obwohl es eine unendliche Variabilität an Genres gibt die man nicht alle über einen Kamm scheren kann), doch kann ich aus Erfahrung sagen, dass auch Metalhörer ganz normale Menschen sind. Ich bin einer, und mich findet man zumeist in Jeans und Pullover vor, ich bin kein Satanist, nicht tätowiert, und irgendwie ganz normal. Ich bin eigentlich ein ganzer interessanter Kerl, und man kann mit mir 'ne Menge Spaß haben. Wenn ich mich jetzt schwarz einkleiden würde, wäre ich es nicht mehr wert, mich kennenzulernen? Könnte mann dann keinen Spaß mehr mit mir haben? Genau über das muss sich jeder selbst im Kopf klarwerden...


Wie es weitergehen wird, und ob der Freundeskreis zwischen Grace, Franky, Alo und Rich bestehen kann, bleibt abzuwarten, aber es ist ein Versuch wert, und auch Richs Beziehung zu seinem "Dad" scheint besser zu laufen, wenn man sich einfach mal offen und ratsuchend an jemanden wendet. Vom exorbitanten Drogenkonsum und Sex ist bei Skins erstmal Fehlanzeige, aber auch nicht wirklich so eine schlechte Sache... Das junge Autoren-Team macht bisher einen guten Job, und hat uns Geschichten über Persönlichkeiten - Skins - zu erzählen, anstatt von ausschweifenden Orgien, bei denen ich zumindest gerne zuhöre.


Schön auch das Ende mit der wohl besten britischen Band einzuleiten, gegen den auch heutiger Metal kaum anzukommen vermag.
So far... stay true, stay Metal \m/ ò.Ô \m/

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Donnerstag, 24. März 2011, 00:01

Das war, im Nachhinein, die beste Folge Skins Staffel 5. Dein Review hat mir sehr gut gefallen. Wer sich für Metal interessiert und weil du die breite Genrelandschaft angesprochen hast, hier mal ein netter Link:

Die Mäp of Metal