Ich bin gerade ein klein wenig geschockt, um ehrlich zu sein.
Ich habe mich nie um News und Updates rund um Greek gekümmert, weil diese Serie für mich irgendwie selbstverständlich geworden ist - in ihrem Dasein. So selbstverständlich, dass ich mir über ein Serienende nie Gedanken gemacht habe. Klar - früher oder später müsste die alte Truppe einer neuen weichen, wie es immer ist, und zuletzt (leider auch sehr schlecht) bei Scrubs bspw. der Fall war. Das war so mein Denken. Aber ein vorzeitiges Ende?
Im Laufe der Folge wurde mir dann doch so langsam klar, was ich hier jetzt nachlesen darf. Die Indikatoren waren schon recht deutlich - man kennt das ja zig-fach von anderen Serien, und weiß, was welche Bedeutung hat, oder haben könnte. 10 Minute vor Ende dann, da war alles klar. Ashley und Rusty? Diskussionslos? Nicht dass man es sich nicht gewünscht hätte, aber die Art und Weise, wie sich das in der Folge entwickelte, die lies ja eh keinen anderen Schluss zu, und folglich auch, dass gerade alles etwas zu schnell geht, um noch weiter zu gehen.
Ich habe also nie News und Updates zur Serie verfolgt. Wirklich nie! Für mich war die Serie einfach da. Und ich fand sie gut. Und jetzt ist es vorbei? Ganz plötzlich und einfach so? Schwer zu begreifen - aber so ist es wohl.
Ja - das Ende war würdig.
Es war emotional, es hat die Geschichte ohne fahlen Beigeschmack beendet, war nicht zu ruppig und zu abgehakt (wie so oft)...es hatte alles, was man sich von vielen anderen Serien gewünscht hätte, die länger liefen und erfolgreicher waren. Dennoch - mich traf es unvorbereitet, und bis auf die deutlichen Anzeichen innerhalb der Storyline war das für ich wie ein Schlag vor den Kopf. Ich verstehe es auch nicht, weil ich - für mein Dafürhalten - mindestens 20 aktuelle Serien kenne die es deutlich eher verdient hätten abgesetzt zu werden. Aber gut - so ist eben jeder Fan seiner eigenen Sache, und es wird schon seine Berechtigung haben - finanzieller Natur.
Ich finde es sehr schade.
Und ich werde umdenken müssen, denn - ich habe Greek natürlich weiterhin fest im Serienplan mit einkalkuliert.
Wünsche bleiben aber keine offen, bei diesem Ende (außer natürlich, dass es doch noch weiter geht, irgendwie - aber viele Beispiele haben uns ja auch gezeigt, dass ein Ende bleiben sollte - auftauen geht meistens schief).
An die Subber und Co: Vielen Dank für die tolle Arbeit! 3 1/2 Staffeln (so gesehen) Subs sind einen kleinen Applaus (*Applaus*) wert! Die Arbeit war durchgängig solide - vor Allem aber natürlich wichtig. Für uns alle. Die Subs waren mit Abstand eine der besten hier, und trotz der Schnelligkeit, mit der sie manchmal erschienen, weniger fehlerbehaftet, und dafür liebevoller und originalgetreuer (sprich: wertschätzender) erstellt als so manch andere Serie es hier bieten kann. Ich habe die Subs immer sehr genossen - sie waren schön ausformuliert, und mit Bedacht übersetzt. Bravo.
@Vassago: Das Zitat von Dir gegen Abspann war sehr schön gewählt, und hat das Serienfinale nochmal um ein Vielfaches aufgewertet, vom Abschied an die Serie - zum Abschied an die Serie und die Subber! Sehr gute Wahl, und emotional perfekt passend und stimmig.
Greek war eine Serie aus dem Leben. Sie spiegelte ein System wieder das wir, so - in dieser Form -, nicht kennen, aber trotzdem irgendwie verstehen und nachvollziehen können. Es war eine Serie über Alltag, zwischenmenschliche Beziehungen, und Menschlichkeit. Niemand war perfekt, aber auch keiner imperfekt. Die Charaktere waren wie sie sein müssen. Wie sie das Leben schreibt, ohne dabei zu sehr Seifenoper zu werden. Die Probleme waren real, echt, kaum fiktiv - sie waren und sind.
Bei Greek handelt es sich um ein Konzept, nicht zuletzt Dank hervorragender Leistung der Drehbuchautoren, das problemlos hätte noch 2 oder 3 Staffeln weiterlaufen hätte können. Und das kann nicht jede Serie von sich behaupten. Ein Wechsel der Stammcharakter (mit einem Rest der original Charaktere) hätte hier vermutlich sogar funktioniert. Herausfinden werden wir es wohl nie. Schade.
Greek war für mich das, was andere Serien hätten sein sollen, bevor sie zu sehr Mainstream(?) wurden. Greek war ehrlich, in gewisser Weise schonungslos und direkt, und trotzdem immer human. Viele Arschlöcher blieben Arschlöcher - wie im echten Leben. Und viele andere Dinge, wie Freundschaft, Liebe, Prestige und Abhängigkeit, blieben und wandelten sich ebenfalls so sehr (oder eben auch nicht) wie es das echte Leben auch zeichnet. Es war keine Karikatur des Lebens, sondern sehr getreu an dem, was viele sehen, denken, fühlen.
Greek war für mich eine der emotionalsten Serien in den letzten 3 Jahren.
Es ist schade, dass es vorbei ist. Aber das Ende war würdig - mehr als man von Hollywood und Co. gewohnt ist.
Es ist ein Abschied. Aber einer auf den man stolz sein kann. Ich kenne zu viele Serien, die man über Jahre hinweg verfolgt hat, und am Ende kommt ein absolut gefühlloser Schnitt, und alles ist vorbei - als wäre man als Zuschauer nur eine Sache, und man müsse sich damit abfinden - man zählt ja nicht.
Das empfand ich hier nicht so. Ich bekam das Gefühl mit einbezogen zu werden. Klar ging alles klischeehaft glatt am Ende - aber das musste so sein, das wollten wir ja auch. Es war aber (bis auf eine kurze Szene) zu keinem Zeitpunkt willkürlich, lieblos, oder gar plump. Man gab sich Mühe das bestmögliche Ende zu drehen, unter Einbeziehung aller Aspekte, die die Fans bei der Stange gehalten hat. Es blieb keine Frage offen, wie so oft, obwohl das Ende per se offen bleibt.
Ja - ich wusste nicht, dass Greek damit sein Ende feiert, und ich bin nach wie vor etwas schockiert. Denn ich habe damit nicht gerechnet. Aber ich bevorzuge eine Ende mit Würde mehr, als ein Ende das dafür sorgt, dass viele Jahre Arbeit schlussendlich irgendwie ... kompromittiert, und damit entwertet werden.
Ich habe diese Serie sehr gerne gesehen - von allen Serien, die in den letzten vier Jahren erschienen mit unter am Liebsten ... und ich freue mich für einen tollen und würdigen Abschied. Ich verstehe nicht wie es soweit kommen konnte, aber der Abgang war aller erste Sahne, mit einer sehr schönen Nasenspitze gen Horizont
In diesem Sinne