ja, ihr habt ja recht, leute. wollte keinen mit dem BSG Hammer haun
und ich wollt auch keinem zu nahe treten, wegen der religion... was ich meinte,
worüber man natürlich streiten kann, war das heftige, ich glaub geysir hat mal gesagt "in viel zu hohem tempo" erzählte,
auseinanderbrechen der BSG- Realität in, ja, komische Zylonenkinder, tausend neue Geschichten, bißchen
im Animestil fast. was für mich der hammer war, war der sinn, der dieser bewegung am ende gegeben wurde:
- unsere Zivilisation verdient es nicht zu überleben
- wir vernichten unsere Technik, paaren uns mit den Urmenschen und fangen mal völlig neu an
- mit dem Ergebnis, dass wieder das gleiche dabei rauskommt
Heißt nicht, dass ich Todessehnsucht hab, aber hier wurden für mich ganz große Fragen aufgeworfen,
die sich ja auf Adamas Rede in ersten Teil der Miniseries zurückgehn. Ich fand das sehr heftig. Die Geschichten
der Charaktere werden zuende geführt, und zwar auch die "inneren Geschichten". Alles wird irgendwie
noch existenialistischer als sowieso schon. Und die Religion: ich hab das auch nicht "verstanden". Aber
es lieferte ja nun schon die ganze Serie hindurch einen beträchtlichen Teil des Settings. Nur irgendwie
übernimmt es am Ende fast vollkommen und drängt alles andere in den Hintergrund. Das ganze mündet
in einer Art epischem Drama, wie eine Alte Sage, sagen wir die Odyssee
oder das Gilgamesch-Epos.
Das ist die Bilderwelt der Sagen, die wir vor uns sehen. Und sie ist nicht dazu da, im konventionellen
Sinne verstanden zu werden, glaube ich, sondern einen sinnlichen Rahmen für die Erzählung der "Heldenreisen"
der Protagonisten zu bilden. Und apropo Gilgamesch: das Heras Kind unsere Urmutter ist, spielt doch
eindeutig auf Sitchin an, der wiederum Sumerologe ist...
Das erinnerte mich alles auch etwas an den originalen Abschluss von Neo Genesis Evangelion,
vielleicht wißt ihr, was ich meine. da löst sich auch alles im abstrakten auf: allerdings gabs da ja sogar
Morddrohungen für die Macher, so schlimm wars also hier nicht
Yo, und mich hat angetörnt, das Caprica eben diese "Zivilisationsprobleme", die ja immer auch die
Charakterprobleme der Zivilisierten sind, untersucht. Da war alles drin. Und das die STO die Islamisten sind,
darauf bin ich nicht gekommen- ja ich weiß. Hard to believe. Aber ich hab da vor allem den Archetyp gesehn:
das Chaos der wertfreien Moderne treibt auf besonder Art beschädigte Menschen in den Fanatismus...
Das gilt für die Nazis, die Taliban, die RAF, die evangelikalen Amerikaner genauso, wie für sog. "Moslem-Terroristen".
An Al-Quaida glaubt ja hier hoffentlich niemand (vgl. The Power of Nightmares - BBC-doc). Und sogar in
Caprica deutet sich ja schon die Verbindung GDD - also sozusagen die NSA von Caprica - STO an.
Was da wohl noch gekommen wäre... Ich würd ihnen nicht automatisch unterstellen, obwohl es natürlich
sein kann, dass sie nur auf den "Radikalen Islamterrorismus" rekurrieren. Aber immerhin weiß doch heute jedermann,
wie eng CIA/NSA und die Protagonisten des "Radikalen Islamismus" spätestens seit den 80ern, also seit Afganisthan, verknüpft sind.
Den Gegensatz Polytheismus - Monotheismus zu verstehen fällt mir nicht ganz leicht. Wieso Polytheismus
griechisch-römischer Prägung? Na gut, an die moderne Medizin z.B. wird ja auch geglaubt, wie einst
an Asklepios. Aber warum gehts da eigentlich (ich setzte mal voraus, das es um was geht)? Wißt ihrs?
Naja, Fragen über Fragen, die wohl nicht mehr beantwortet werden, jedenfalls nicht auf Caprica, schluchz...
dank euch für das teilen meiner unklaren und weitschweifigen gedanken