Also ich mag Caprica. Wenn ich mir die Serie ansehe, habe ich persönlich nicht das Gefühl eine Serie zu sehen, die sich einige Autoren am runden Tisch ausgedacht haben, sondern die Verfilmung eines SciFi Romans zu sehen. Ein solches Gefühl einer Romanverfilmung hatte ich erst bei den Serien Rome und Deadwood.
Der einzige Grund warum ich nicht vollends begeistert bin liegt an den Charakteren. Es gibt zu viele Chars die ich nicht mag oder zu denen ich eine neutrale Einstellung habe und diejenigen die ich wirklich mag haben zu wenig Screentime. Die Chars die ich nicht mag sind Zoe und Lacy oder wie ich sie gerne nenne die Rotzgören und ihre sehr kindlich naive Einstellung.
Zoe: Bähhhh meine Mutter hält mich für ein Monster. Ja du steckts in einem Killerroboter und deine Mutter weiß nicht das du als Avatar weiterexistierst.
Oder Lacy in der neusten Episode 1x12:
Lacy: Warum sperrt ihr mich denn ein? Warum tut ihr mir das an? Ja warum machen die das nachdem du versucht hast ein Bombenattentat auf Sister Clarice durchzuführen.
Währenddessen hat mein absoluter Lielingschar Sam Adama so gut wie keine Screetime.
Wenigstens hat Daniel Greystone genügend Screentime den ich auch gerne sehe. Sister Clarice wandelt sich langsam auch zu einem gern gesehener Char. Bisher war sie für mich ein neutraler Char, aber jetzt wo sie langsam zu Atia von den Juliern mutiert gefällt sie mir immer besser. Die Schauspielerin hat einfach diese intriganten Schlampenrollen einfach drauf. "Keine Sorge ich vergebe dir, aber bei Gott sieht das ganz anders raus *Radio in die Wanne werf*
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Ich persönlich finde es sehr schön das wenigstens mal der Versuch unternommen wird eine SiFi Serie zu kreieren die nicht so auf Raumschiffschlachten, Action und der Prise Humor basiert. Hier hat man wirklich versucht das SciFi im TV weiterzuentwickeln, leider wird dies nicht gewürdigt und mit Nichtbeachtung bestraft. Kann eigentlich eine SciFi Serie nur dann beim SciFi Publikum erfolgreich sein, wenn es nur aus Krieg, Action und Humor besteht? Wenn ich mir die großen Franchises (z.B. Star Trek, Star Wars, Stargate, B5, Andromeda und Farscape) ansehe, kann man wohl zu diesem Schluss kommen.
Ansonsten gefallen mir die Themen die behandelt werden, obwohl mir in der V-World NCC etwas komisch vorkommt. Es heißt ja das man nur ein Leben in NCC hat, trotzdem wird die ganze Zeit versucht jeden umzubringen, wenn ich weiß das ich nur ein Leben hab, würde ich persönlich nicht dauernd versuchen auf Teufel komm raus umgebracht zu werden. Ansonsten gefällt mir das Design der V-World. Dieses 20er Jahre Image gefällt mir und bietet einen wunderbaren Kontrast zu Caprica.
Viele sagen ja das der Erzählstil einfach zu überladen ist, weil man versucht so viele Handlungsstränge wie möglich in einer Folge unterzubringen. Da bin ich gegenteiliger Ansicht. Lost z.B. war da ja ganz anders. Da wurde eine Handlung in einer Folge begonnen und erst 5 oder 6 Folgen später wieder aufgenommen. Eine Handlung die man längst vergessen hat, weil in den letzten Folgen ganz andere Themen behandelt wurde. Das empfinde ich Erzähltechnisch einfach blöd. Da finde ich den Capricaerzählstil wesentlich besser, denn ich weiß das wenigstens eine Handlung weitergeführt wird, die mich interessiert. Auch wenn es nur kleine bis gar keine Fortschritte gibt, aber das muss ja nicht sein.