Da du, BlindesHuhn, die Serie mehr oder minder am Stück sahst, konntest Du dich vermutlich mehr dort hineinsteigern.
So isses.
Und weil mir das so viel Freude gemacht hat, werd ich glaub ich ab sofort generell darauf verzichten, Serienstaffeln während der Ausstrahlung zu sehen. Ich saug mir das einfach, wenn es fertig ist, und dann mach ich mir ein paar nette Abende.
Hmm, der Fakt, dass mir das mit Dexter S05 grad problemlos gelingt, zeigt mir, dass meine Seriensucht weitgehend kuriert ist. Das war vllt auch ein unterbewusster Grund, warum ich die Subberei erst mal an den Nagel gehängt hab, ich brauch das nicht mehr unbedingt.
Der Tod von Tara und der darauf folgende Amoklauf von Willow war dramaturgisch schon recht nett. Wobei ich eigentlich die Szenen nach BuffysTod(en), ihrer Wiederauferstehung und ihr hadern mit dem neuen, alten Leben am besten fand. Vieles war aber wirklich eher kitschig als spannend, der depperte Werwolfreund von Willow, oder "den Meister", den fand ich langweilig.
Ich hab die ganze S06 geliebt, auch den inneren Kampf, den Buffy ausfechten musste. Willow und Tara haben mich auch irgendwie beeindruckt. Ich hab noch nie so eine unprätentiöse und selbstverständliche Darstellung eines gleichgeschlechtlichen Liebespaars gesehen, wunderbar.
Und Taras Tod sowie Allyson Hannigans unnachahmliche Fähigkeit, diesen ganzen Schmerz glaubwürdig rüberzubringen (auch nach der etwas cheesigen Xander-Ansprache am Ende von S06), einfach überwältigend.
Was aber am Ende den Ausschlag dafür gibt, dass mich das Schicksal von Buffy, Willow, Xander und co. mehr berührt als z.B. das von Lt. Mackey oder Bill Adama, ist, dass die Scooby-Gang bei Buffy immer sympathisch bleibt und man sich mit ihr gut identifizieren kann. Man nimmt die Welt der Serie außerdem stets mehr oder weniger durch ihre Augen wahr, weil sie immer im Zentrum der Erzählung bleiben.
Und da ist gleich noch ein Grund, ich mag Fantasy- und SciFi-Stoffe. Geschichten über Dinge, die fernab meiner persönlichen Lebenswelt stattfinden, reizen mich einfach mehr. Und wenn die dann auch noch von einem Autor stammen, der es mit spielerischer Leichtigkeit schafft, Anspielungen auf unsere Welt und Zeit mit einfließen zu lassen und in diese Geschichten Gedanken einfließen zu lassen, die auch außerhalb der inneren Logik der Serie Sinn haben, dann bin ich einfach nur noch glücklich und höre/schaue gebannt zu.
Außerdem hat Buffy imo ein sehr hohes erzählerisches Niveau, die Serie ist einfach extrem unterhaltsam geschrieben und liefert alles, was man sich nur vorstellen kann:
- was fürs Auge (Buffy
)
- was fürs Herz (love is in the air... *dummdideldumm*)
- Spannung pur (gruslige Monster, Apokalypsen, Tod und Verderben)
- jede Menge Schurken mit finstersten Absichten, im Laufe der Serie immer besser choreographierte Kung-Fu-Action usw.)
- Humor in Massen ("They got the mustard out!"
)
- noch viel mehr Humor ("One of these days you're gonna wake up in a coma.")
- interessante Bösewichte (Angel, Bürgermeister, Faith, Adam (wegen seiner Hemmungslosigkeit und Sprachgewalt), das Trio - ja, auch das Trio, vor allem Warren, Dark Willow, Caleb)
- eine realistische Darstellung menschlicher Beziehungen... bis auf die Dialoge, die sind um Welten witziger und geistreicher als was Menschen normalerweise so von sich geben
... und bis auf Angel-Buffy, diese Liebe ist geradezu von Shakespearscher Naivität und Klarheit und ist damit auch irgendwie extrem langweilig.
- abwechslungsreiche Grusel- und Monstergeschichten und eine schöne Frau, die böse Buben verdrischt. Das hat schon bei Xena funktioniert, da kann nichts falsch dran sein.
- ein paar der genialsten Serienepisoden aller Zeiten (the body, hush, once more with feeling...)
- erzählerische Kontinuität und selbstreferenzielle Gags und Anspielungen zu Hauf (ein Schwein, das geopfert werden sollte, aber entkam, rennt ein paar Folgen später durchs Bild, Bemerkungen über vergangene Erlebnisse usw.)
- Joss Whedon als Verantwortlichen, das allein macht nen Unterschied
Und ich fand Season 1 schon göttlich, der Meister war zwar wirklich extrem blass und vergessenswert, aber die Chemie der Scoobie-Gang stimmte schon da, die Gags saßen und die Stories waren herrlich verrückt. Ich mag Season 1.
Nur mit Season 7 hab ich so meine Probleme. Caleb war toll (Nathan Fillion, Schauspielgott!!!
), aber die Potentials waren einfach nur störend und die Ubervamps fand ich langweilig.
Dazu kam noch eine unfassbar schlechte Szene, in der Buffy von ihren Freunden vor die Tür gesetzt wird, ein paar eklig-pathetische Ansprachen zur Hebung der Moral der Truppe, die Sache mit Anya (nicht der Fakt, eher die Art und Weise) und generell das Gefühl, dass in der Season einiges nicht zusammenpasste. Allerdings war die Art, wie "the first" in den Köpfen der Scoobies rumspukte, schön schauerlich und hat mir gefallen. Und der Humor war ja auch noch da.
Seh das aber wie sergej, S07 war die schlechteste, wenngleich sie so schlecht nun auch nicht war.