meine eindrücke vom
14 . neuchâtel international fantastic film festival , 2014
tag 1
patch town
der kanadische film war eine positive überraschung . eine surreale mischung aus märchen , si-fi und musical , sehr symphatische darsteller und schöne kulissen . zwar hätte man noch mehr draus machen können , aber für einen low budget erstling war der film sehr okay . 6 / 10
the zero theorem
offenbar hat man versucht , mit terry gilliam ein neues brazil zu erschaffen . leider krankt der film film an fast allem ein bisschen : der hauptdarsteller übertreibt es massiv mit dseiner waltz-mimik (als ob er keine andere auf lager hätte) , das drehbuch wirkt konfus und kommt mit einem billigen schluss daher , dem setting sieht man auf unschöne art und weise an , dass wenig geld zur verfügung gestanden hat . 5/ 10
tag 2
hommage giger
der kürzlich verstorbene schweizer surrealist h. r. giger , der unter anderem auch den "pokal" , den es am festival zu gewinnen gibt , gestaltet hat , wird mit mehreren kurzfilmen und dokumentationen gewürdigt . ihn einmal malen zu sehen war alleine schon extrem beeindruckend .
high und heimkiller ,
passagen , le jardin de h. r. giger ,
necronomicon ,
h. r. giger's sanctuary .
white god / fehér isten
solides mädchen/hund drama aus ungarn , bei dem die ausgesetzten tiere sich zusammenrotten , um es den menschen heimzuzahlen . die tierszenen sind sehr gut gemacht , gerade wenn man bedenkt , dass hier noch mit echten hunden gearbeitet wird und nicht mit digitalen viechern , und die darsteller machen ihre sache auch gut . ein orginellerer schluss wäre hingegen durchaus möglich gewesen . aber wie schwierig sowas ist hat sich immer wieder gezeigt dieses jahr . 5,5 / 10
under the skin
scarlett johansson macht also jetzt ihrem seit langem angedrohten europäischen arthouse-film , für den sie bereit wäre , die hüllen fallen zu lassen . herausgekommen ist ein film , der streckenweise an david bowies "the man who felt from sky" erinnert . sehr arthouse ist er tatsächlich gworden , weshalb er wohl seit bald 2 jahren nicht so recht ins kino kommen will . wahrscheinlich blind eingekauft wegen des amerikanischen starlets in der hauptrolle dürfte manch ein verantwortlicher schwer geschluckt haben , als er das ergebnis gesehen hat . der ist echt schwer verdaulich , kommt über weite strecken ohne dialoge aus , zum teil ist er gestreckt bis an die grenzen des erträglichen , es wird so rein gar nichts erklärt , und der schluss lässt einen ratlos und ein bisschen schockiert zurück . mir hat er eben deshalb gefallen , aber im maistremkino kann man sowas nicht zeigen , soviel ist sicher
7 / 10
das war dann auch schon der letzte film für heute abend , wir sind dann rasend schnell in die brasserie zur übertragung des spiels holland - costa rica gegangen , welches netterweise siegreich für die orange truppe ausgegangen ist
tag 3
new shorts from asia
gezeigt wurden folgende kurzfilme (beschreibe uner dem link oben)
- ibaby (korea) , okay , aber nichts weltbewegendes
- liquid (japan) , mehr bizarr als wirklich fesselnd oder erotisch
- kekasih (malaysia) , in anbetracht der herkunft überraschend düster und ganz okay
- the great escape from cafe city (taiwan) , der gelungenste der verschiedenen beiträge
- the present - orgineller zeichenstil und geelungene geschichte , aber den habe ich letztes jahr schon irgendwo gesehen
- vesuvius (philipinien) , wenig überzeugende heilige horrorgeschichte
- trunk (korea) , ziemlich spannend und überraschend
what we do in the shadows
grossartige vampir-wg-mokumentary , bei der der saal (beziehungsweise die kirche) getobt hat vor freude und der applaus am schluss mehr als nur höflich war . selten wurden die probleme , die vampire heutzutage haben würdem . amüsanter und blutiger in szene gesetzt als in diesem filmjuwel aus neuseeland . war das erste highlight des festivals
8 / 10
tag 4
pazuru / puzzle
japanischer saw verschnitt , der schon nach ein paar minuten untergegangen ist , als ein selbstmordversuch so mies getrickst war , dass das publikum laut gelacht hat . danasch wurde es zwar konstant und gaaaanz langsam besser , aber wenn man erstmal mit 5 toren hinten liegt , ist ein sieg kaum mehr zu erreichen . 4 / 10
controra
irisch-italienische coproduktion , die eine sehr schön gefilmte mystery-geschichte über ein dunkles italienisches familiengeheimnis erzählt . hat mir ganz gut gefallen , auch wenn schonsehr bald klar wird , wohin die reise führt . 6,5 / 10
tag 5
short peace
4 episoden anime , allesammt technisch brilliant , die geschichten mal mehr und mal weniger gelungen , aber definitiv sehenswert . der streifen ist auch schon lizenziert , die variante mit fansubs dementsprechend nicht mehr direkt beim hersteller auffindbar . 7/10
killers
japanisch-indonesische koproduktion , bei der lange zwei filme (einmal indonisisch und einmal japanisch) quasi parallel laufen und erst am schluss wirklich zusammenfinden . einbisschen zu lang geraten ist er , aber durchas spannend und zum teil sehr brutal . 6 / 10
the harvest
john mc naughtons neuester film kommt als rätselhaftes drama daher , das einen lange auf eine falsche fährte führt , bis zum einigermassen überraschenden story-twist . alleine die letzte szene hat meinen guten eindruck etwas getrübt , das war dann doch ein bisschen zu happy , dieses ending . 6,5 / 10
tag 6
le japon imaginaire - shorts
zu sehen gab es die folgenden kurzfilme :
-
beautiful new bay area project , ganz witzig , aber der schluss einmal mehr unbefriedigend
- ki ryu , wenig orginell und technisch limitiert
- meteorite + impotence , war kein höhepunkt , meiner meinung nach
-
dynamic venus , sehr sehr witzig und total politisch unkorrekt und antifeministisch
-
memory sculptor , big budget kurzfilm , und trotzdem/deswegen der höhepunkt dieser sammlung , technisch brilliant und die geschichte ist auch toll
extraterrestrial
wieder einmal ein paar jugendliche in einer einsamen hütte im wald , wandelt sich dann aber zum ziemlich flotten ausserirsichen entführungs-actioner mit bösem ende . hat mir gefallen , aber gegen den gloriosen cabin in the woods sehen diese filme alle ein bisschen alt aus , leider . 6 / 10
monsterz
japanisches remake eines koreanischen übersinnlichen thrillers . die japanischen darsteller kennt man als kenner des asiatischen horror-kinos , sie machen ihre sache routiniert und ordentlich . die geschichte hat grosses potenzial , schöpft dieses aber nicht ganz aus . da er aber insgesamt spannend und technisch gut gemacht war kann ich ihn dem genre-fan durchaus empfehlen . 6 / 10
tag 7
the mole song: undercover agent reiji / mogura no uta: sennyû sôsakan reiji
der diesjährige miike ist ein sehr kurzweiliger film , der die lacher auf seiner seite hat . japans ehemaliger böser bube scheint sich im klamauk-genre immer wohler zu fühlen , die yakuza undercover ermittlungsgeschichte ist gut gelungen und hat im übrigen den festivalpreis für das beste setdesign gewonnen . 7 / 10
it follows
dürfte der unheimlichste film des jahres werden , jede wette . die völlig eigenständige mischung aus halloween , nightmare on elm street und ring , platziert in der wohl deprimierendsten amerikanischen vorstadt , die ich je gesehen habe , verbreitet von der ersten bis zur letzten minute eine extrem unbehagliche / paranoide stimmung und bietet weder eine erklärung für die geschehnisse noch einen möglichen ausweg . ich boin begeistert , mein zweiter tip
8,5 / 10
tag 8
honeymoon
solider und spannender horrorfilm , der an einem sehr orginellen schauplatz gedreht wurde (eine einsame + ziemlich luxuriöse hütte im wald) . dass sich eine frau im laufe einer ehe verändert mag ja vorkommen , aber so sehr ? da müssen wohl ausserirdische ihre finger im spiel haben
. der schluss mag nicht hundertprotzentig zu überzeugen , aber es war keine sekunde langweilig . 6,5 / 10
white bird in a blizzard
eine französische produktion , die aber in den 80ern in den usa spielt . das rätselhafte verschwinden einer hausfrau ist nicht gerade nervenstrapazierend , aber trotzdem über die ganze laufzeit über interessant anzuschaun , und die aufllösung am schluss bietet doch noch eine mittlere überraschung . 6 / 10
these final hours
australischer end-of-the-world indipendent film , der mich echt überzeugen konnte . jedenfalls war die stimmung zum schluss ziemlich im keller , was durchaus gewollt war . die letzten stunden australiens wurden trotz des kleinen budgets sehr realistisch inszeniert und haben niemanden im saal kalt gelassen . 7 / 10
tag 9
the canal
die irische produktion zeigt , wie man mit relativ einfachen mitteln einen funktionierenden und stimmungsvollen horrorfilm machen kann . die darsteller überzeugen ohne ausnahme , die lokalitäten sind authentisch , die spannung bis zum schluss vorhanden . 7,5 / 10
open windows (der überraschungsfilm)
es ist trotz sasha grey kein porno und trotz frodo kein mittelerde-film , sondern ein hochmodernes und rasantes katz und maus spiel , das uns nacho vigalondo (cronocrimenes) da präsentiert . ein stroy-twist jagt den naderen , niemand ist , was er scheint . keine ahung , warum es der film nicht ins kino zu schaffen scheint , er ist zwar kein meisterwerk , aber hochgradig spannend und orginell inszeniert - der ganze film ist mit webcams aller art aufgenommen und wird ausschliesslich auf dem bildschirm eines laptops dargestellt . 7 / 10
young ones
der offizelle abschlussfilm war dieses jahr eine recht zähe angelegenheit . die mischung aus si-fi und drama wollte einfach keine fahrt aufnehmen , die zeit schien still zu stehen , und im gegensatz zu "under the skin" fand ich es unpassend und quälend . den werde ich sicher nicht noch einmal sehen , auch wenn er imprinzip nicht schlecht war .
zu den filmen , die ich nachholen muss , gehört auf jeden fall
housebound , der gewinnerfilm aus neuseeland . die diversen kurzfilme , die ich verpasst habe , werde ich vielleicht in bern am kurzfilmfestival nachholen können .