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angeldream

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Freitag, 7. August 2009, 09:41

Durham County: Ein (sur) realer Alptraum Teil 1

„Durham County“ ist leise, schonungslos und kaum auszuhalten. Die Serie geht einem unter die Haut. Ihre verstörenden Bilder und Erzählungen sind faszinierend. Es ist dieselbe Art der Faszination, die Zuschauer „Twin Peaks“, „Se7en“ oder „The Shield“ entgegenbrachten. Hier kommen ein paar Gedanken zu den bisherigen Folgen der schwarzen kanadischen Perle, die derzeit in der zweiten Staffel läuft.

Der kanadische Film war immer schon dunkel, pessimistisch, manche würden sagen - realistisch. Die Nähe zur amerikanischen Kultur und zu den medialen US-Märchen ließ in Kanada Produktionen entstehen, die von den amerikanischen Helden die Nase voll hatten. Das behaupten mindestens die Kanadier.
„Durham County: Ein (sur)realer Alptraum - Teil 1“ nachzulesen bei Serienjunkies

Wenn man aber bei einer der schonungslosesten kanadischen Serien, „Durham County“, ganz genau hinguckt, wird dort nicht etwa ein Gegenbild zum amerikanischen Heldentum entwickelt, sondern man hat sich in eine Tradition westlicher Erzählungen „eingeschaut“: tief unter die Oberfläche eines Helden, tief unter die Oberfläche gesellschaftlicher Zwänge, tief unter die Oberfläche der menschlichen Psyche. Genauso wie die im Teaser dieses Artikels aufgezählten Produktionen es getan haben.

Die Gewaltbereitschaft von Männern, die heimlichen Begierden, das Übertreten des Gesetzes und der Zerfall der kleinbürgerlichen Familie sind gemeinsame Phänomene der Nachbarstaaten Kanada und USA - nur vermeidet es die US-Entertainmentindustrie in den allermeisten Fällen, hiervon direkte Bilder zu geben. „Entertainment“ ist hier natürlich das Schlüsselwort. Kann eine Serie wie „Durham County“ mit ihren Eröffnungsbildern vom grausamen Mord an zwei Schulmädchen „Entertainment“ sein?

Aber die dunkle Faszination solcher Erzählungen (oder deren Entertainmentfaktor, wenn man so will) besteht darin, als Zuschauer eine Wahl treffen und diese dann selbst beurteilen zu müssen. Wir werden als Zuschauer stetig gezwungen, über das, was wir fühlen, einen Urteil zu fällen bzw. uns zu fragen, wie wir das Gesehene empfinden. Solche Produkte wandern auf einem schmalen Grat zwischen Dokumentation über den Zustand der Gesellschaft und fiktionaler Erzählung. Der Status der fiktionalen Erzählung dient dabei lediglich dem Vergessen der verstörenden Bilder, dem Prozess der Verdrängung.

Aber wir wissen: was verdrängt wird, kommt um so stärker zurück und manifestiert sich im menschlichen Alltagshandeln.

Quelle und weiterlesen bei Serienjunkies
Wir haben die Erde nicht von unseren Vorfahren geerbt, wir haben sie von unseren Kindern geliehen.

2

Freitag, 7. August 2009, 14:20

Yo, den Artikel hatte ich die Tage schon gelesen...
Beschreibt die Serie ziemlich gut ;)

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