Muss ich meine geschätze Meinung auch noch dazu abgeben? Ja!
Wie wohl der schieläugigste Leser mitbekommen haben sollte,
tendiert die Serie eher dazu, der 0815-Riege anzugehören.
Wenn man schon das Wort "Adaption" hört, kann man sich vorstellen,
dass eine amerikanische Version einer britischen Serie nur in die Hose gehen kann.
Während im
originalen Shameless die Charaktere ebenfalls
orginal sind,
habe ich im Trailer bei dieser 1-zu-1-Möchtegern-Umsetzung nur gegähnt.
William H. Macy sieht auf dem Bild wie ein Entlaufener aus 'nem Pflegeheim
aus, den man mit Tranquilizer vollgepumpt hat.
David Threlfall ist mit seinen langen, schmierigen Haaren, den Bartstoppeln,
den aufgeplatzten Äderchen und den Lumpen an Authentizität nicht zu überbieten.
Auch die Kinder wirken weniger wie "Persönlichkeiten" und dann noch das schwarze Quotenbaby - au Backe.
Da hilft auch kein hübsches Mädchen ala Emily Rossum mehr, denn ich muss sagen, mir reicht eine geile Braut nicht mehr,
um eine Serie lohnenswert erscheinen zu lassen; mit 18 vllt. noch, aber nicht mehr mit 24 [Jeder wird mal erwachsen
]
Desweiteren glaube ich nicht, dass die Macher die Essenz von Shameless transportieren können.
Shameless ist ein unersättlicher Mix aus Zitaten von beispielsweise Shakespeare
oder aus der Bibel, neben diversten Vulgaritäten und Gossenslang findet man Sprichwörter,
sprachliche Eigenheiten, Anspielungen auf größtenteils britische Filme,
Serien, Schauspieler, Politiker, Musiker und andere Berühmtheiten;
dazu noch ein Haufen schottischer oder irischer Wörter gemixt mit ein paar Lebensweisheiten nebenher.
All die Nebenfiguren, so skurill, unterschiedlich und "mental" kann man gar nicht übertragen/unterbringen.
Allein Maggie O'Neill als Sheila - die verdammte Preise für ihre Rolle verdient hätte - ist einmalig.
Wer sich mal Outtakes oder angeschaut und sie "normal" gesehen hat und dann in ihrer Rolle, wird merken,
dass das ganz großes Kino ist.
Shameless stellt als solches vielleicht noch eine aussterbende Kunstform dar.
Im Seriengenre schon regelrecht nicht mehr zu finden.
Alles was die Leute interessiert, sind Einschaltquoten, Zahlen und der schnöde Mammon.
Regelrechte Dummheit was man zum Teil serviert bekommt, aber die ganzen Fanboys
schlingen es glücklich runter. (Erwähne ich eine nette Serie als Beispiel? Nein.) =D
Während man in Filmen noch manchmal auf Perlen trifft (wie zum Beispiel gestern nochmal geschaut:
Donnie Darko),
sind vor allem amerikanische Serien nur noch warmer Brei, den jeder selbst leicht umrühren kann.
Ich glaube die letzte Serie, die man noch als Kunstform in Serienform bezeichenen konnte, war
Six Feet under;
leider auch schon länger vorbei - dafür aber wohl mit dem besten Serienende.
Und nicht mit noch weiteren drölfzighundert zusammengeschusterten Folgen.
OK, leicht vom Thema abgekommen - nur ganz leicht - begebe ich mich nun zu einer Kunstform,
die nur mit Worten und meiner Fantasie funktioniert... it's magic
Achja:
Ergo folgert sich, dass ich sie natürlich nicht subben werde.
Die Staffeln 6+7 werden zu Ende gemacht, selbst wenn sie gar keiner mehr guckt. :>
Und ich glaube irgendwann wird dann sogar noch 'ne Staffel 8 kommen, ka.
gr337z Vassago